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the empyrean
Ein Drache ohne seinen Reiter ist tragisch. Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot.
— Rebecca Yarros, Flammengeküsst

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Gemeinschaftsgefühl ist, mit den Augen anderer zu sehen, mit den Ohren anderer zu hören, mit dem Herzen anderer zu fühlen.

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Reiter
45 Jahre alt
Manchmal fragst du dich, warum das ganze verdammte Leben aus so viel Gelaber besteht. Immer diese Höflichkeiten, Smalltalk, "Ach ja und wo bist du aufgewachsen? Mit deinen beiden Schwestern in Myrum, ach wie interessant und bist du verheiratet? Nein, frei und glücklich damit. Toll. Und Kinder? Keine Ahnung? Wie interesant." und in Wirklichkeit interessiert es niemanden. Als würde sich das irgendwer merken Abgesehen davon, dass es alle anderen einfach einen Scheißdreck angeht. Warum solltest du jemandem erzählen, wo du aufgewachsen bist? Wie früh du deine kleine Schwester verloren hast? Du bist kein Pessimist, für dich gibt es einfach nur wichtigeres im Leben, als ständig seine Lebensgeschichte zu erzählen. Du zeigst lieber, was du drauf hast. Magst die Personen am liebsten, die dir auf der Matte die Nase blutig schlagen, machst du lieber als tiefsinnige Gespräche über die Götter zu führen. Das war es auch, was dir in deiner Zeit am Basgiath War College am schwierigsten gefallen ist. Nicht, weil du dumm bist, sondern weil es einfach so langweilig ist. Geschichte, Physik, Mathematik - du bist so froh, dass du das hinter dir hast. Warst immer froh, wenn du aktiv werden konntest. Wenn du dich beweisen konntest, beim Sparring, beim Gauntlet, beim Dreschen. Hättest nie gedacht, dass ein brauner dich bindet. Ein roter, ein orangener vielleicht. Ein Drache, der genau so viel Energie hat wie du, genauso impulsiv ist. Du hast nicht viel in Drachenkunde aufgepasst, aber irgendwie hast du im Kopf, dass die braunen schlau sind. Und zugegeben: Oft verstehst du die Worte nicht, die Tryx benutzt. Aber es tut dir vermutlich gut, jemanden in deinem Kopf zu haben, der dich zurückhält. Der dich - auch wenn du das manchmal langweilig findest - davon abhält, deiner Impulsivität nachzugehen. Am Basgiath War College fielst du eher durch tägliche Prügeleien als eloquente Diskussionen auf. Du weißt nicht mal, wie man dieses Wort schreibt. Die meisten Schlägereien waren das Resultat von Langeweile, von der Unwissenheit, was du mit deiner Muskelkraft und deiner Gabe der Größenanpassung anstellen sollte. Dir fehlte Anleitung, eine Aufgabe. Die hast du erst gefunden, als du das Basgiath War College verlassen hast und Teil einer Staffel wurdest, die heute deine Familie ist. Als du deinen Platz als ausführende Kraft einer Person gefunden hast, die sehr viel mehr Wissen über Strategie hat als du. In ⁠Qhiona hast du deine Anführerin gefunden und machst für sie nur zu gerne die Drecksarbeit. Du denkst nicht gerne nach, sondern überlässt das anderen. Deshalb ist dir auch nicht unbedingt immer bewusst, was ihr da so treibt. Du wartest auf Befehle und führst sie aus. Kannst es nicht leiden, Verantwortung zu tragen oder selbst dein Gehirn anstrengen zu müssen. Du lebst in den Tag hinein und liebst es, auf dich zukommen zu lassen, was deine Staffel als nächstes vorhat. Vermutlich ist dir selbst nicht bewusst, in welchem Graubereich sich deine Aufträge so befinden. Du bist nur glücklich, eine zweite Familie gefunden zu haben, die deine Talente (auch bekannt als deine Fäuste) zu schätzen weiß und dir nicht zu viele nervige Fragen stellt.
Gespielt von Ely
Dabei seit: 23.11.2024, 16:08
Zuletzt gesehen: 18.01.2025, 21:53

Reiterin
20 Jahre alt
i. Du bist nervös, versuchst es dir jedoch nicht anmerken zu lassen. Bemühst dich, still zu stehen, nicht auf den Füßen zu wippen und auch nicht mit den Fingern zu wackeln. Heute steh er vor dir, lässt seinen wachsamen Blick über deine kleine Gestalt wandern, betrachtet deine Haltung ganz genau und braucht keine zwei Minuten, bis er dir die ersten Anweisungen zur Korrektur gibt. Füße weiter auseinander und niemals die Verteidigung vergessen und du befolgst sie beide augenblicklich. Weißt das eigentlich schon längst, normalerweise denkst du dran und das Zucken seiner Mundwinkel verrät dir, dass er weiß, dass du das weißt. "Vergiss niemals, dass dein Freund morgen schon zu deinem Feind werden könnte, Atlas.", warnt er dich mit ruhiger Stimme und du nickst. Dein Vater weiß schließlich, wovon er spricht, hat selbst Freunde auf der anderen Seite zurückgelassen, wurde für sie zu dem Feind, vor dem er dich nun warnt. Er ist derjenige, der nicht müde wird, dir eines immer wieder einzubläuen: sicher ist sicher Und er ist auch derjenige, auf den es zurückzuführen ist, dass du bereits vor ein paar Jahren deine erste Trainingsstunde hattest. Dass du auch jetzt regelmäßiges Training im Nahkampf erhältst, von deinen Eltern, mit deinem Bruder, von anderen aus eurem Umfeld, denn als Tochter zweier Offiziere soll deine eigene, militärische Laufbahn natürlich abgesichert werden.

ii. Deine Hand umschließt den Stein so fest, wie sie nur kann. Deine Fingernägel graben sich in deine Handinnenflächen, hinterlassen kleine Halbmonde in deiner Haut, doch du spürst den Schmerz kaum. Dein Blick ist starr nach vorn gerichtet, auf ihre Gesichter, damit beschäftigt, sich jedes noch so kleine Detail einzuprägen. Du glaubst nicht, dass du sie jemals vergessen wirst, es überhaupt könntest, doch du weißt: sicher ist sicher. Und das hier ist die letzte Chance, die du bekommst. Der letzte Blick auf die Lachfalten, die seine Augen umspielen, oder auf die Sommersprossen in ihrem Gesicht. Traust dich nicht zu blinzeln, nicht einmal, als das Drachenfeuer schließlich über sie hinwegfegt und die Hitze nicht nur in deinem Gesicht brennt. Du schaffst es nicht – und als du deine Augen wieder öffnest, ist da nur noch Staub. Asche, wo deine Eltern eben noch standen. Und ein Brennen auf deinem linken Arm, dessen Hand noch immer den Stein hält; so fest, als wäre er dein letzter, dein einziger Halt. Dein Blick wandert zu dieser Stelle, du erwartest halb, nun selbst in Flammen zu stehen – doch sind keine Flammen, die du dort siehst, auch kein Rauch. Es sind dunkle Linien, die sich an deinem Arm entlangziehen und, nach den überraschten Geräuschen um dich herum, nicht nur bei dir erschienen sind. Verstehst es nicht sofort, aber das ist okay. Du verstehst an diesem Tag sowieso nicht viel. Verstehst nicht, wie das alles so plötzlich passieren konnte, wie ihr hier landen konntet. Dein Bruder an deiner Seite, deine Eltern – weg. Das einzige, was du wirklich verstehst, ist, dass dieser Tag mehr Veränderungen mit sich bringt, als dir lieb ist. Veränderungen, wobei keine einzige von ihnen wir überhaupt wirklich lieb ist. Oder sein wird.

iii. Nackte Füße schleichen über kalten Boden, halten bei jedem noch so kleinen Geräusch einen Moment lang inne. Du traust dich nicht, deine Schuhe bereits im Haus zu tragen, befürchtest, damit zu laute Schritte zu verursachen und jemanden auf dich aufmerksam zu machen – dabei weißt du nicht einmal, ob das wirklich etwas Schlimmes wäre. Hast es nie probiert, nie provoziert, weil du das Risiko nicht eingehen wolltest. Sicher ist sicher, hallt die Stimme deines Vaters in deinem Kopf wider, gefolgt von einem Kloß, der sich in deinem Hals festsetzt. Wie immer, wenn du an ihn denkst. Oder an deine Mutter, deinen Bruder. Du schließt die Augen, atmest einmal tief durch, bevor du die letzten Meter zurücklegst, hinaus aus dem Haus, in dem du nun dein Dasein fristest und hinein in das schwache Licht der aufgehenden Morgensonne. Es ist eine Art Ritual für dich geworden, noch vor Sonnenaufgang zu trainieren. Laufen zu gehen, gegen Heuballen auf nahegelegenen Feldern (oder in deren Scheunen) zu kämpfen, alles zu geben, um deine Zukunft wenigstens noch ein wenig abzusichern. Bist längst nicht so fit, wie du es wahrscheinlich durch das Training mit deiner Familie geworden bist (oder wärst), aber komplett gehen lassen kannst und willst du dich nicht. Das hätte deine Familie genauso wenig gewollt, wie die Menschen, unter deren Dach du nun lebst, dein Training unterstützen wollen.

iv. Du wippst auf deinen Füßen vor und zurück, spielst an den Fingern deiner Hände und lässt deinen Blick immer wieder unruhig herumwandern. Über all die Köpfe derer, die hinter dir stehen, neben dir, vor dir. Und immer wieder hin zu der schmalen Steinbrücke, dem Viadukt, von dem gerade erst eine junge Frau gestürzt ist. Heute ist der Tag der Tage. Der Tag, auf den dein bisheriges Leben immer wieder ausgerichtet wurde, von dem dir insbesondere in den letzten Wochen immer bewusster wurde, dass er zu einer großen Wahrscheinlichkeit dein letzter werden könnte. Der letzte Tag deines Lebens oder auch der erste Tag vom Ende deines Lebens, mit jeder Minute dem Tod ein wenig näher. Du spürst einen missbilligenden Blick auf dir und für einen Moment fühlt es sich an, als wäre es der Blick deines Vaters, tadelnd dafür, dass du deine Nervosität so nach außen zeigst, doch das Gesicht, aus dem er kommt, ist wesentlich jünger, wesentlich unbekannter. Du fühlst dich schwach zwischen all den anderen Anwärter:innen, wie ein Niemand, sobald du einen Blick auf deinem Handgelenk spürst – und doch willst du gerade nirgendwo anders sein als hier, wo du, wenn du diesen kleinen Spaziergang schaffst, endlich auch deinen Bruder wiedersehen wirst. Dem letzten bisschen Familie, das du noch hast. Der größte Grund, der dich in den letzten Jahren angetrieben hat und neben der ganzen Ungewissheit wegen dem, was dich erwartet oder ob du es überhaupt über den Viadukt schaffst, vielleicht auch ein Grund für die Unruhe, die dich gerade umtreibt.
Gespielt von Jea
Dabei seit: 17.11.2024, 18:43
Zuletzt gesehen: 13.07.2025, 12:39

Reiter
25 Jahre alt
Banes Leben wird durch eine einzige Frage bestimmt: Wo ist Aven? Nachdem sein Vater, ein Reiter des Militärs, bei einem seiner Einsätze ums Leben kommt, nimmt sich seine Mutter das Leben. Bane, der damals vier Jahre alt ist, sitzt neben seiner Mutter, bis sie verblutet. Ein Trauma, das ihn bis heute begleitet. Dementsprechend ungern blickt er auf sein Leben vor dem Waisenhaus in Aretia zurück. Dort lernt er Aven kennen. Dieser ist für ihn nicht nur sein bester Freund, sondern auch sein Bruder. Sein adoptierter Zwilling. Sein Anker. Aven ist es, der ihn wieder zum Lachen bringt, der dafür sorgt, dass sich die riesige Wunde in seiner Seele wieder zuziehen und langsam verheilen.
Doch mit der Rebellion im Jahr 628 ändert sich alles. Aretia wird überfallen und niedergebrannt und irgendwo, inmitten dem Chaos, versuchen Aven und Bane zu flüchten. Etwas, das ihnen nicht gelingt. Bane wird niedergeschlagen, eine klaffende Wunde in seiner Seite. Das letzte, was er sieht, ist, dass Aven flüchten kann. Das ist alles, an was er sich erinnert.
Bane setzt nach seiner Genesung alle Hebel in Bewegung, um Aven wiederzufinden, doch dieser ist wie vom Erdboden verschluckt. Aus Verzweiflung tritt er dem Reiterquadranten bei, in der Hoffnung, über das Militär an mehr Informationen zu gelangen. Die Ausbildung am College gibt ihm halt. Insbesondere die körperliche Ertüchtigung sorgt dafür, dass er zurück ins Leben findet und vereinzelte Freundschaften schließt. Doch so offen, wie damals mit Aven, ist er heute nicht mehr.
Mit dem Ziel im Kopf, später an die Front zu gehen, stürzt sich Aven in seine Kampfausbildung. Sein Talent für den Nahkampf bleibt nicht unbemerkt. Heute ist er nur selten ohne seine Hellebarde anzutreffen und dass er ein guter Flieger ist, stellt keiner in Frage. Die wenigsten wissen jedoch, dass er große Schwierigkeiten mit dem Lesen hat und Bane tut sein Bestes, um diese fehlende Qualifikation zu verschleiern.
Ein Leben ohne seinen Drachen kann er sich heute nicht mehr vorstellen. Dennoch ist er kein Fan von seiner Siegelkraft, aus dem einfachen Grund, weil man ihn als Heilmacher nie an die Spitze des Geschwaders setzt, sondern gerne in der Hinterhand behält. Deshalb schickte man ihn auch erst kürzlich ins Ostgeschwader, um dort von Thane Madlock zu lernen, wovon Thane in etwa so begeistert ist, wie Bane selbst – nämlich gar nicht. Von seinen Kollegen wird er als wortkarg, aber hilfsbereit beschrieben. Ein guter Kerl in grimmigem Gewand, der einen Freund niemals hilflos zurücklassen würde. Vielleicht ist auch das der Grund, weshalb er immer noch nach Aven sucht: Er träumt regelmäßig von ihm und sieht dies als Zeichen, weiterzumachen, denn wie könnte er seinen Bruder aufgeben, dessen Leiche er niemals gesehen hat?
Gespielt von Caro
Dabei seit: 13.11.2024, 21:22
Zuletzt gesehen: 09.01.2025, 14:18

Schriftgelehrte
33 Jahre alt
Aurelia Ganasdir. Aurelia Seagha. Wenn man den Listen vertraut, existiert nur noch eine dieser Personen. Hast deinen Mädchennamen hinter dir gelassen, weil es keine Rolle spielt: Namen tragen keinerlei Bedeutung. Sie verblassen in den Schatten der Geschichte. Bleiben vielleicht als Flüstern in den Archiven zurück, als Markierungen in Büchern – doch irgendwann verschwinden sie selbst dort. Werden im Angesicht der Zeit über Generationen hinweg vergessen. Du fühlst keine Traurigkeit darüber, bist nicht hier, um deinen Namen unsterblich zu machen. Willst formen, prägen, hinterlassen. Die Worte, die du schreibst, die Entscheidungen, die du triffst: es sind jene, die zählen. Bist von einem Pragmatismus umgeben, der sich bereits in deiner Kindheit manifestiert hat. Warst lieber umringt von Büchern als von Menschen. Hast Erklärungen und Logik besser verstanden als Emotionen. Dich selten dem Idealismus hingegeben und dich stattdessen auf umsetzbare Lösungen fokussiert. Du hast die Überzeugungen deines Vaters geerbt, aber den Verstand deiner Mutter. Vielleicht bist du ihr deswegen in den Quadrant der Schriftgelehrten gefolgt; um nicht müde zu werden. Neue Herausforderungen zu finden. Nimmst die Welt in Formen und Mustern, Bildern und Abfolgen wahr – wie Sprachen, die einem wiederkehrenden Rhythmus nachgehen. Fühlst dich umgeben von Tinte und Federkielen zuhause, liebst das raue Pergament zwischen deinen Fingern. Hauchst den toten Sprachen wieder Leben ein, zu wichtig sind die Inhalte, die in ihnen verborgen liegen. Zu gefährlich das Wissen, welches ansonsten durch Zufall erlangt werden kann. Bei dir war es nicht anders: bist in die Geheimnisse des Königreiches hineingeschlittert. Unbewusst, aber nicht ahnungslos. Hast schnell die Bedeutung verinnerlicht, die Notwendigkeit in dem Handeln der Generäle gesehen. Es hat den Kern deiner Arbeit geändert. Schreibst nicht mehr nur Berichte, leitest keine simplen Informationen mehr weiter: sondern verschleierst, lügst und beeinflusst. Wärst du ein besserer Mensch, würde es dir vielleicht schlaflose Nächte bereiten, aber deine eigenen Motivationen verhindern es. Nicht der Krieg entscheidet darüber, wer das Richtige tut. Er entscheidet darüber, wer am Ende überlebt. Und für dich zählt nicht mehr als das: das Überdauern des Königreiches. Willst keine zweite Rebellion erleben, willst das Land in Sicherheit wissen. Und auch wenn es nicht deinem Wesen entspricht, stimmst du der Meinung deiner Vorgesetzten zu: manchmal ist Nicht-Wissen besser. Zumal es nichts ändern würde – der Krieg und die Verluste würden dennoch existieren. Nur der Feind wäre ein anderer.

Du hast dich in den letzten Jahren weiterentwickelt: durch deine Verantwortung und deine Aufgaben. Bist nicht mehr nur stille Beobachterin, sondern Strategin. Hast gelernt in Momenten des Chaos Ruhe zu bewahren. Deinen rationalen Gedanken zu folgen, statt dich von Gefühlen leiten zu lassen. Gibt nur wenige Situationen, wenige Menschen, die dich deine Selbstbeherrschung vergessen lassen. Der Tod deines Bruders hat für Tränen auf deinem Gesicht gesorgt. Zu schmerzhaft war der Abschied, um dich darüber zu sorgen, wer sie hätte sehen können. Deine Freunde entlocken dir ein Lachen, selbst wenn du es hinter einem Augenrollen zu verstecken versuchst. Und im Angesicht deines Ehemannes bröckelt deine ganze Fassade. Kannst deine Gefühle nicht immer fassen, sie nicht immer kontrollieren – lässt zu, dass deine Gedanken in der Zweisamkeit stolpern. Dass du dein Gleichgewicht verlierst, weil du weißt, dass er dich selbst in den hitzigsten Diskussionen auffängt. Er dich nicht fallen lassen würde, selbst wenn du dabei wärst, zu zerbrechen. Vermutlich würdest du es allein hinbekommen: aber musstest es in den vergangenen Jahren nicht sein. Hast nicht nur eine Bestimmung, sondern auch eine Familie in deiner Staffel gefunden. Ein zuhause entfernt von deiner eigentlichen Heimat in Tyrrendor. Selbst wenn deine Tätigkeiten noch immer verwoben mit der Provinz und ihrer Kultur sind und du weißt, dass beides Teile deiner Geschichte sein werden. Denn wer bist du, wenn nicht das, was du hinterlässt?
Gespielt von jani
Dabei seit: 13.11.2024, 21:17
Zuletzt gesehen: 22.01.2025, 15:28

Fliegerin
21 Jahre alt
Das Leben ist so schwer. Ich weiß manchmal nicht, was ich hier soll. Was ich auf dieser Welt soll. Mama sagt, ich wäre schwierig. Ich wäre unmöglich. Ich wäre es nicht wert. Aber nur weil ich nicht ihren Vorstellungen entspreche, bin ich doch nicht weniger wert oder? Ich möchte so gerne glauben, dass es da draußen irgendwas gibt, das ich tun kann um gut genug zu sein. Aber vielleicht hat ihr Training mich auch zu kaputt zurückgelassen? Wer würde sich schon die Zeit nehmen wollen und mich kennenlernen wollen? Wer würde sich die Zeit nehmen um sich WIRKLICH mit mir zu beschäftigen? Menschen sind so laut und fordernd und ich weiß einfach nicht, wie ich mich vor ihnen verhalten soll. Ihre Gesichter sind für mich eine unförmige Masse – bar jeder Information. Ich weiß nicht was sie fühlen. Ich weiß ja nicht mal was ich selbst fühle. Weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Mein Kopf ist so voller Gedanken. Mama sagt, dass das schlecht ist. Ja, vielleicht. Ich würde so gerne aussprechen, was alles in meinem Kopf ist – aber ich kann nicht. Nicht, weil mir die Worte fehlen würden. Aber sie schaffen es nicht mal bis auf meine Zunge. Ich vermisse meine Wiese am Waldrand. Wo ich einfach zuhören kann. Ich bin lieber in der Natur, als an Orten wo Menschen sind. Menschen sind so laut. So fordernd. Ihre Berührungen sind so….ich mag das nicht. Ich bekommen Panik, wie ein fliehendes Reh. Nur dass ich starr vor Angst werde. Mama sagt, ich wäre ein Wild Child. Was auch immer das bedeutet. Ich weiß es nicht. Sie sagt, ich wäre anders. Als wäre das etwas schlechtes. Als wäre ich schlecht. Ich habe ihr nie genügt. Und trotzdem bin ich jetzt hier – habe mich ihrer Folter gebeugt um Fliegerin zu werden. Vielleicht habe ich auch einfach die Hoffnung noch nicht völlig aufgegeben, dass mein Greif mich dann weit weg bringen kann. Weit weg von allem was mir Angst macht. Und das ist mehr, als ich zugeben will. Die Welt ist so gruselig. Vor allem wenn ich ihr allein gegenüber treten muss, weil meine Schwestern nicht da sind um mich zu beschützen. Ich will so mutig sein wie sie….irgendwann.
Gespielt von Cay
Dabei seit: 12.11.2024, 12:19
Zuletzt gesehen: 06.01.2025, 17:56

Fliegerin
23 Jahre alt
Es ist beeindruckend, wie fröhlich du noch bist, wenn man bedenkt was du alles durchmachen musstest. Du und deine Schwestern. Wer weiß schon, ob du tatsächlich so ausgelassen bist oder ob du hinter diese Maske eine tiefe Traurigkeit versteckst. Trauer und eine riesige Portion Wut. Denn immerhin musst du regelmäßig mitansehen, wie in den höchsten Tönen von der Person gesprochen wird, die dich am schlimmsten behandelt hat: Deiner Mutter. Hochangesehne Fliegerin, Strategien, Kämpferin - und dein schlimmster Albtraum. Sie hat schon früh angefangen, euch "zu besserem pushen" zu wollen. Der ständige Druck und die ständigen Trainingseinheiten an sich hätten dir schon deine Kindheit geraubt, doch hinzu kam das, was passierte, wenn ihr nicht euer bestes zeigen konntet. Wenn ihr einen Fehler gemacht habt, euch "nicht richtig angestrengt" habt. Die Narben der Greifenklauen auf deinem Körper wirst du für immer behalten. Sie dienen dir als ständige Erinnerung an ein Elternhaus, in das du nie wieder zurückkehren wirst. Die Cliffsbane Akademie war deine Rettung. Du hättest alles getan, um hier bleiben zu können. Hast dich voll rein gehängt und der Stolz in den Augen deiner Mutter, als du zur Schwadronsführerin ernannt wurdest, war wie ein Schlag in die Magengrube. Und ein weiterer Beweis für dich, dass du nie wieder in dein altes Leben zurückkehren möchtest. Und während du früher immer versucht hast, dich klein zu machen und nicht negativ aufzufallen, hast du an der Cliffsbane Akademie deine Stärke zurückgewonnen. Nutzt deine Stimme, um dich für die einzusetzen, die sich nicht für sich selbst einsetzen können. Du trägst nun die Verantwortung für dein Schwadron und du möchtest nie wieder sehen, wie eine Ceres sich mit angsterfüllten Augen in der Ecke versteckt. Willst das für andere sein, was Eliene immer für dich war. Zuflucht, Rettung, ein sicherer Ort. Die Person, zu der du gehst, wenn du nicht mehr weiter weißt. Möchtest niemals wieder erleben, wie andere durch Gewalt zu "ihrem besten" getrieben werden.
Gespielt von Ely
Dabei seit: 12.11.2024, 11:56
Zuletzt gesehen: 14.01.2025, 20:08

Reiter
56 Jahre alt
Vielleicht hast du schon von ihm gehört. Von diesem Mann, der so stark ist, dass er mit bloßen Händen ein Wyvern einen Drachen erwürgen könnte. Der so alt ist, dass er schon dem Großvater unserer Majestät, König Alaric, gedient hat. Unsterblich, unverwundbar und immer noch auf dem Rücken seines Drachens unterwegs, mit dem er nicht – nur – die Grenzen Navarres, sondern auch den Frieden in seinem Inneren verteidigt. Der von den Drachen so geschätzt wird, dass sie ihn in ihr Herz, das Vale, eingeladen haben.
Sicher hast du von ihm schon gehört. Von ihm. Von seinen Fähigkeiten. Von seinen Heldentaten. Von allem, was Kinder in ganz Navarre davon träumen lässt, zu werden wie er: Ein Drachenreiter – und ein lebender Mythos.

Doch in jeder Legende steckt ein Fünkchen Wahrheit.

Thordars Wahrheit ist, dass er nicht nur seine Arbeitszeit, sondern seine vollkommene Existenz in den Dienst des Reichs – oder konkret: von König Alaric – gestellt hat. Kurz vor dessen Krönung hat Thordar das Amt des Königskämpen übernommen. Er macht ihn im Kampf zum Stellvertreter oder persönlichen Sinnbild des Königs. An ihm persönlich wird gemessen, wie stark eben jener König ist, denn es gibt keinen Grund, warum ein herausragender Kämpfer sich einem schwachen, unfähigen Menschen unterordnen sollte.
Es gibt Rituale und Traditionen, die Thordar im Rahmen dieses Amtes zufallen. Dazu zählt, sich – zumindest in der Theorie – als Gegner zur Verfügung zu stellen, wenn jemand die Rechtmäßigkeit und Befähigung des damaligen Thronanwärters und heutigen Königs anfechten will. Dazu zählt, an Verfahren teilzunehmen, in denen über Schuld oder Unschuld durch ein Duell entschieden wird. Dazu zählt, das Recht des Königs und seinen Herrschaftsanspruch auch an jenen Orten im Reich durchzusetzen, die sich von der Hauptstadt zu weit entfernt, zu wenig beachtet oder in anderer Form berechtigt fühlen, auszuscheren. Dazu zählt, als Symbolfigur für den König aufzutreten und in einem Krieg nicht regelmäßig mit der gleichen Einheit die Grenzen zu verteidigen, sondern dort zu sein, wo die Luft am heftigsten zu brennen scheint, die Truppenmoral zu verstärken und deutlich zu machen: Es ist dem König bewusst, was seine Soldaten exakt hier leisten, welchen Gefahren sie sich für Navarre aussetzen und er sendet ihnen die höchste Form von persönlicher Anteilnahme und Verstärkung, die ihm möglich ist.
Formal ist es ein Amt, doch mit der Propaganda des Reichs im Rücken, mit der persönlichen Loyalität und der permanenten Bedrohung ist es eine Identität und die Aufgaben, die Thordar zufallen, liegen oftmals nicht an der Grenze, sondern innerhalb des Reichs selbst. Es ist das Statement, dass der König nicht nur auf seine Armee und seine Außengrenzen sieht, sondern auch darauf, dass das Recht im Land gewahrt bleibt und sich (nach Tyrrendor) keine (weitere) Region gegen die Krone erhebt.

Selbst ist Thordar in seiner Kindheit damit konfrontiert worden, wie genau jenes Recht versagt und ihm ebenso sein Zuhause wie seinen Vater genommen hat. Es besser machen zu wollen, ist eine ebenso tief verwurzelte Intention, wie Ängste in ihm Wurzeln geschlagen haben. Meistens aber merkt man Thordar dergleichen nicht an, sondern hat den Eindruck, hinter allen Legenden zwar ‚bloß‘ einen Mann anzutreffen, aber auch einen tatsächlich überragenden Drachenreiter. Und Thordar weiß es. Das Ego ist so groß, dass er schon wieder leise ist. Es gibt keinen Bedarf – mehr –, anderen sein Talent und seine Erfahrungen nachzuweisen. Wohl aber noch danach, die Randstunden seines Lebens, in denen er nicht einen Dienst am Königreich erfüllt, auszunutzen, sich auszuleben. Ohne Gesellschaft trifft man Thordar selten an. Er hat keine Scheu, seine Emotionen zu zeigen, wenn ihm ein aufrichtig amüsiertes Lachen darunter auch eine der liebsten ist. Meistens agiert er wohlwollend und warmherzig gegenüber anderen, die sich jedoch keine Illusionen darüber machen sollten, dass niemand Thordar je wichtiger sein wird als seine Pflicht.
Wenn er mit leerem Blick vor einem steht und sich an Namen offenbar nicht mehr erinnern kann, ist es einfach, das mit Pflichtversessenheit und Prioritätensetzung zu entschuldigen. Auch jetzt noch, wo es häufiger vorzukommen scheint. Auch jetzt noch, wo er es ist, der keine Geduld mit sich selbst zeigt und auf das Versagen der eigenen Psyche mit Aggressivität reagiert. Thordar ist es nicht gewohnt, etwas nicht im Griff zu haben. Er ist es nicht gewohnt, dass etwas von ihm, in ihm, nicht seinen Befehlen gehorcht.
Denn auch das gehört zu Thordars Wahrheiten: Er ist Blutheiler und das rückt ihn tatsächlich in die Nähe von Unverwundbarkeit und Unsterblichkeit. Auf jeden Fall aber unterstützt es, dass er Situationen allein händeln kann, für die man sonst verschiedene Militärsektoren kombiniert. Formal zugeordnet ist allerdings auch er einer Einheit, die sein Zuhause ist und zu der er immer wieder zurückkehrt. Oftmals aber sind es seine Drachendame und er aber allein, die irgendwohin aufbrechen, um ein Abenteuer zu bestehen, aus dem weiterer Stoff für Legenden geformt werden kann.

Kinder in Calldyr Stadt spielen längst Königskämpe Thordar und verfolgen mit imaginären Schwertern ihre Spielgefährten, die sich - den Rufen zu folge - dem Recht des Königs zu beugen hätten.
Gespielt von Maj
Dabei seit: 11.11.2024, 23:51
Zuletzt gesehen: 22.01.2025, 14:49

Reiter
36 Jahre alt
Gibt Tage, an denen er selbst nicht so genau weiß, wie er hierhergekommen ist. Sitzt im Revolutionsrat in Aretia, die Füße auf dem Tisch übereinandergeschlagen, Augen rollend, wann immer von Ehre und Ungerechtigkeit gesprochen wird. Ist ein Rebell unter den Rebellen, zu laut, zu aufdringlich, beharrt mit einer solchen Intensität auf der eigene Meinung, dass es kaum möglich scheint, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Lark fehlt es an Ehrgeiz, an Geduld, ist kein guter Stratege, wurde weder mit großem Wissen noch der Fähigkeit, über Runen zu gebieten, gesegnet und doch nimmt er geradezu selbstverständlich seinen Platz im Rat ein. Ist nicht bei jeder Sitzung anwesend, verspürt vielleicht nicht die gleiche inbrünstige Hingabe wie alle anderen, und doch, hinter dem schiefen Lächeln und dem Achselzucken, wann immer man ihn nach seinen Gründen fragt, liegt eine Antwort, die niemand zu erwarten scheint.

Es sind die Jahre im Dreck, die ihn am Meisten prägen. Ist erst elf, als seine Mutter nach langer Krankheit stirbt, er sich allein durchschlagen muss und lernt, mit den Schatten zu verschmelzen, sich unauffällig zu verhalten. Er bettelt, stiehlt, schlüpft in fremde Rollen, um zu lügen und zu betrügen. Und er ist gut darin, anderen etwas vorzumachen, sein wahres Ich hinter einer Fassade zu verstecken. Sind nicht die Drachen, die ihn in schließlich in den Reiter-Quadranten locken, nicht die Aussicht darauf, ein Held zu werden, Gutes zu vollbringen, Navarre zu beschützen, nein, ganz pragmatisch ist es die bessere Bezahlung, mehr Freiheit, als man ihm in der Infanterie bieten würde. Die Aufnahmeprüfung besteht er knapp, kann nicht besonders gut lesen, hat Schwierigkeiten mit Mathe, aber dann schafft er es über den Viadukt, überlebt das Dreschen, wird gebunden und schließt das Basgiath War College nach drei Jahren ab. Er lebt und vielleicht hat das nicht einmal er erwartet.

Auf Vrit zu fliegen, das ist die Freiheit, die er sich wünscht. Eckt nach seiner Ausbildung deshalb auch mehr als nur einmal an, nimmt nicht gerne Befehle entgegen und lange an einem Ort hält er es auch nicht aus. Mauern engen ihn ein, strebt nach der weite des Himmels, nach schmalen Gassen, in denen er sich verstecken kann, untergeht, sein eigener Herr ist. Die Vorhut ist es, die sein Herz höherschlagen lässt, wenn er mit Vrit vorausfliegt, sichtet, sich in unbekannte Gefahren stürzt, riskante Flugmanöver absolviert, die Adrenalin in seinem Körper freisetzt. Sein Drache ist es, die ihn wieder zur Vernunft bringt, wenn er sich auf der Suche nach Gefahr verirrt, die ihn zum Nachdenken auffordert, erst denken, dann handeln, denn das, was sie tun, wenn sie ihren Heimaturlaub antreten oder eine Sonderfreistellung beantragen, ist so viel größer als sie selbst.

Und so scheint es wenig verwunderlich, dass auch im Rat, dann, wenn er wieder einmal gegen alle Sitten zu verstoßen scheint, mit der Stirn gerunzelt wird und die Frage im Raum steht, warum bei den Göttern, Lark Fahey einen Platz unter ihnen hat. Seine Fähigkeiten zu improvisieren, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, ihre Rolle zu übernehmen, um Informationen zu beschaffen, zu intrigieren, kommt nur bei einem gezielten Blick zum Vorschein, erhält wohl nicht die Wertschätzung, die sie verdienen.
Gespielt von Kathie
Dabei seit: 11.11.2024, 15:19
Zuletzt gesehen: 21.01.2025, 20:29

Reiter
33 Jahre alt
Eis, so spät es auch in Form seiner Kraft in seiner Tatsächlichkeit Teil seines Lebens geworden ist, war in seinen vorrangigen Eigenschaften schon früh Teil von Kian Seaghas Leben. Kälte, Härte und Unnachgiebigkeit waren und sind grundlegende Eigenschaften, die ihm familiär und auch mitsamt seiner Erziehung in die Wiege gelegt wurden. Dass ihn diese vollends verinnerlichten Grundanker heute kaum zum massentauglichen Helden machen, sondern wohl eher in seiner Charakteristik als Bösewicht einzuordnen wäre, lässt ihn gewohnt kalt – sicherlich auch, weil er seinen Drang nach Heldentum in der gräulichen Schattierung seiner beruflichen Aufgaben verloren hat. Das Richtige zu tun ist für ihn nicht länger gleichbedeutend damit auch etwas Gutes zu tun, schließlich sind moralische Grenzen nicht nur dehnbar, sondern auch im Sinne eines großen Ganzen zu missachten. Glücklicherweise ist es dabei nicht Kians eigene Aufgabe vorzugeben, was diese Sinnhaftigkeit ist, schließlich wurde die Sinnfrage schon mit seinen ersten Atemzügen für ihn beantwortet. Der Ausdauernde, was sein Name übersetzt bedeutet, ist in erster Linie dem Militär verpflichtet und somit dem, was dieses zum Wohle seines Landes von ihm fordert. Wohl möglich, dass ein System keine Familie ersetzen kann und doch sind es Außenposten und militärische Strukturen, die ihm so familiär geworden sind, dass ein Hinterfragen dieser schon einer existenziellen Sinnfrage nahekäme. In allererster Linie und dem Kern seines Wesens ist Kian Soldat, scheut nicht davor zurück sich die Hände schmutzig zu machen und hat schon vor geraumer Zeit gelernt sein Gewissen auszuschalten. Was andere als monströs betiteln, ist in seinen Augen notwendig – der Glaube, dass der Stärkere gewinnt, unabhängig davon in welcher Disziplin, in seinem Leben integral. Der ihm dadurch eigene Ehrgeiz sorgt dafür, dass Freundschaften in seinem Alltag eher rar sind und sich zumeist im beruflichen Kontext bewegen, dabei ist seine Loyalität denen gegenüber, die in seiner Staffel sind oder darüber hinaus Bedeutung in seinem Leben gewonnen haben, immens. Dahingehend war ihm sein Schicksal zumindest gnädig, hat eben diese Loyalität ihm im Rahmen seines Berufs glücklicherweise bisher keinen inneren Konflikt beschert. Eben jene, die Gefühlsebene, ist Kian trotz seiner durchaus gewachsenen Lebenserfahrung dennoch häufig noch ein Rätsel, weil seine eigenen Verhaltensmuster eher auf Instinkten und Gedanken basieren, eine gewisse Akzeptanz und Verständnis aber gerade aufgrund seiner zweiten Siegelkraft gewachsen. Die mildere Form des Gedankenlesens manifestierte sich aufgrund der Tatsache, dass der Drache seines Großvaters sich beim Dreschen für ihn entschied und damit nicht nur die Gesetze des Empyreans missachtete, sondern ihn mit einer zusätzlichen Macht bedachte. Eben jene hätte eigentlich sein Todesurteil sein sollen und macht ihn umso mehr dem Militär verbunden, welches ihn nutzt anstatt ihn zu töten, wenngleich die Wirkung seiner Kraft auch stark von den Denkmustern und der Offenheit seines Gegenübers abhängt sowie er sich über ihre Funktionsweisen auch deswegen nur mit wenigen austauschen kann, weil seine zweite Siegelkraft hochklassifiziert ist, also geheim gehalten wird.

Die mangelnde Wärme seines Wesens und seiner Kindheit vermag sein Drache Kani nur dahingehend auszugleichen, dass sie Feuer spukt, ein wohl dahingehend interessanter Widerspruch, dass man Kian in den allerseltensten Fällen ansehen wird, dass er für etwas wahrlich und vollends brennt und auch seine erste Siegelkraft, die Eismanipulation das kühle Blau seiner Augen unterstreicht. Die wahre Wärme findet sich in erster Linie in seiner vor geraumer Zeit geschlossenen Ehe, so aber weitestgehend hinter verschlossenen Türen. Seine Ehefrau, eine Schriftgelehrte, ist sicherlich die Person, die sich am besten in den Weiten seiner Innenwelt auskennt und somit auch seine sanfteren sowie hitzigen Seiten kennt. Eine gewisse Furcht, dass man sie irgendwann gegen ihn verwenden könnte, lässt ihn manche Grenze deutlicher ziehen. Als begnadeter Gegner im Faustkampf glaubt er sie aber im Notfall verteidigen zu können. Seine Fähigkeiten in diesem Stil sieht er als Erbe seines Onkels, seine Entschlossenheit als das Erbe seiner Mutter. Zu letzteren ist das Verhältnis dabei kaum enger als zu seiner Geschwaderführerin, auch wenn sie beide als Koryphäen des navarrischen Militärs gelten. Ein Ziel, welches auch Kian anstrebt, dabei sind ihm die militärischen Würden im Grunde weniger wichtig als das Ansehen, welches mit ihnen einhergeht. Anhand diesem mögen manche Geschichtsbücher im Sinne der Verschwörung vielleicht doch zum Helden erhöhen, welche Geschichte das Land für ihn abschließend schreibt, muss jedoch wohl noch entschieden werden.
Gespielt von jella
Dabei seit: 10.11.2024, 18:53
Zuletzt gesehen: 12.01.2025, 16:41



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content by berrie & sophie • based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros