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Flieger
52 Jahre alt
Macht ist Pflicht – Freiheit ist Verantwortlichkeit. Schwer wiegen die Worte auf deinen Schultern, zeichnen sich ab durch Kreise und Kringel, geschmiedet im Feuer, versiegelt und eingenäht in deine Uniform. Ist Teil deiner Identität, Teil deines ganzen Seins und doch stellst du dir nicht heute, nicht gestern, das erste Mal die Frage danach, Wer du bist – abseits des Namens, des Rangs, der Blicke und Worte, die dich bestenfalls nur streifen, schlimmstenfalls öffentlich tangieren. Nach den Sternen zu greifen und eines Tages mehr zu sein als ein weiterer Name auf unzählig vielen Listen; das war das Geschenk, das man dir machen wollte, als du in die Reihen der Aerandors geboren wurdest. Eines, nach dem du nie gefragt, das du aber ohne jeden Zweifel damals und für immer angenommen und akzeptiert hast. Helle Punkte am Firmament führen dich, sind dir Kompass in allen unsteten Zeiten, die über dich hereinbrechen. Werden begleitet von Ideen, Illusionen und Irrungen, die deine Umgebung in gleißend bunte Farben hüllen; die dir eine Vorstellung davon geben, was es – was andere – brauchen, wollen, wünschen. Du weißt, was sie antreibt, was die tiefliegende Motivation und der Wunsch ist, der sie alle durch die Tage trägt. Hattest stets ein Auge für deine Umgebung, lang, bevor du die Magie als Teil deines Lebens akzeptiert hast. Hat sich ergänzt zu strategischem Geschick, zu einem mittelmäßig angeborenen, aber unter harter Arbeit geformten Intellekt, der dir heute in jeder Lebenslage beisteht. Erfahrungen haben dich geformt und zu dem Mann gemacht, der du bist. Die guten, aber nicht zuletzt die schlechten, haben dich gestärkt, haben dir den Weg geebnet, den insbesondere dein Vater dir vorgedacht hatte, gleich, welche Ambition Du eigentlich gehabt hättest. Am Ende führten sie alle zu einem Ergebnis: einem neuen Wort, neuen Kreisen und Kringeln, im Feuer geschmiedet und als Aufnäher deinem Flugleder zu entnehmen: der Stern markiert dich als Commanding General, als Oberbefehlshaber – und als womöglich beste und schlechteste Entscheidung, die man in unruhigen Zeiten wie diesen hätte treffen können. Hast über Jahre genauso viele Unterstützer:innen wie Kritiker:innen deiner Person gesammelt, nicht nur den Kampf im Gefecht gesucht, sondern längst in der Politik gefunden. Kriege werden nicht an der Front entschieden; diese Lehre hast du ziehen müssen, lang bevor dein neues Abzeichen seinen Weg zu dir gefunden hat. Kriege ziehen sich durch jede Gesellschaftsschicht, finden ihre Anhänger im Volk, ihre Finanziers in der Mitte und Oberschicht, werden diskutiert und debattiert von Menschen, die kein Schwert und Schild führen. Krieg, so weißt du, ist so viel mehr als Blut, Stahl und Schweiß.Du hast (d)ein Leben gegeben, viele, ja, unzählige Male. Minuten, Stunden, Wochen, Monate und Jahre getränkt in deiner Aufopferung, in deinem schier unermesslichen Willen, deinen Dienst zu leisten. Warst nie nur bloßer Fußsoldat, so wenig du dir darauf einbildest. Zu laut, zu schwer der Einfluss eines Mannes, der noch heute seine Finger nach dir streckt. Zu wenig hast du Erwartungen entsprochen, zu viel hast du verhandelt, statt in blinder Wut und übereifrigem Stolz um dich zu schlagen. Ein halbes Jahrhundert war dir ein besserer Lehrmeister. Einer, der dir dazu verholfen hat, nicht nur zu überleben. Nicht nur aus jedem Kampf, der die Esben Mountains erfasst, lebend, sondern besser zurückzukehren. Keinen Fehler zweimal zu begehen. Bist weit entfernt von perfekt, noch weiter von einem Ideal, das man deiner Rolle so gerne auf den Leib schneidern würde. Du irrst, scheiterst, versagst, zweifelst, glaubst und glaubst doch nicht. Bist so menschlich, nahbar. Vielleicht ist es das, was dich letztlich dorthin geführt hat, wo du nie dachtest, zu stehen. Weit über den Fußstapfen, den missbilligenden Worten und Gesten, dem Gefühl von Unzulänglichkeit, das nicht nur, aber dort besonders laut, aus deinen eigenen Reihen entspringt. Vielleicht ist es dein Menschsein, das dieses Land in unmenschlichen Zeiten braucht. Vielleicht wirst du scheitern, stürzen, in deinem eigenen Blut an deinen Idealen ersticken.
Gespielt von Berrie
Dabei seit: 21.01.2025, 10:18
Zuletzt gesehen: 22.01.2025, 15:44
Heilerin
23 Jahre alt
'Forged in the iron fires of Baridmeth' prangt der Leitspruch der Familie Astorne in prächtigen Lettern auf samtgrünen Grund, umgeben von einem flammend roten Ahorn dessen Stiel zu einem Schmiedehammer geformt ist. Es ist ein vertrauter Anblick, der nicht nur Stärke vermittelt, sondern auch Beständigkeit und ein Zugehörigkeitsgefühl unter der Bevölkerung von Elsum hervorruft, dass seinesgleichen sucht. Auch Nehelenia empfindet all dies, wenn sie das Wappen ihrer Familie zu Gesicht bekommt, dass bereits auf der Wolldecke zu finden war, in die man die Herzogintochter als Baby einwickelte um sie warm zu halten. Ein ständiger Begleiter im Leben, der für Nehelenia aber anders als für die einfache Bevölkerung Elsums auch mit einer gewissen Verpflichtung einhergeht. Das Herzogtum unterliegt bereits seit vielen Generationen ihrer Familie, mindestens genau so lange, wie das Haus Astorne loyal zur Krone steht und doch ist es insbesondere Nehelenias Generation, in der diese Verbundenheit nochmal deutlich wird. Mit einer Mutter gesegnet, die als Schwester des amtierenden Königs- und somit als Prinzessin geboren wurde, fließt in den Adern der aktuellen Baronin von Chakir das Blut einer direkten Nebenlinie. Ausschlaggebend war dieses Detail für die Verbindung ihrer Eltern jedoch nicht, erfolgte die Eheschließung doch aus tiefster Zuneigung und Liebe heraus, wenngleich es ein gern genommener Zusatz ist. Als Ergebnis dieser Verbindung entsprangen neben Nehelenia auch noch zwei weitere Geschwister dem Schoß der Herzogin, die eben jene Liebe und Zuneigung auch erfahren durften und anders als in adeligen Haushalten üblich, nicht von Gouvernanten aufgezogen wurden. Die Erinnerung an ihre Kindheit kann Nehelenia nur als glücklich bezeichnen, legten ihre Eltern doch stetig viel Wert darauf, dass eine gewisse Balance zwischen kindlicher Freiheit und der Verpflichtung gegenüber dem Land gefunden wurde. Dennoch erhielt sie ebenso wie ihre Geschwister und etwaige Cousins und Cousinen ihrer Generation eine allumfassende Ausbildung, in der die Bedürfnisse und der Wert der Provinz Elsum zentraler Mittelpunkt waren. Vielversprechend sollte Nehelenia, kurz Neha, sich in den ihr zugewiesenen Aufgaben erweisen und erfreute sich darüber hinaus auch bei der Bevölkerung einer gewissen Beliebtheit, so dass die Wahl bei der Ernennungs- und Feststellungszeremonie auf sie als zukünftige und damit nächste Herzogin von Elsum fiel. Ein Meilenstein der jedoch angesichts anderer tragischer Ereignisse schnell verblasste und auch heute kaum mehr eine Gefühlsregung in der jungen Heilkundigen auslöst. Denn urplötzlich sah sich Nehelenia damit konfrontiert, gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester die Provinz- und damit auch ihre Familie zu verlassen. In Luceras sollte sie die Möglichkeit bekommen, um ihre jüngst verstorbene Mutter zu trauern, die ein Opfer der sich immer weiter ausbreitenden Rebellion geworden war. Die Existenz am Ende der Welt war kalt und kahl und lehrte die angehende Herzogin viel darüber, wofür es sich zu Leben lohnt. So kehrte Nehelenia nach über einem Jahr im Exil nicht nur mit einer Stiefmutter, deren eheliche Verbindung zum eigenen Vater Bestandteil der Vereinbarung für ihren Aufenthalt war, zurück, sondern auch mit dem Wissen welchen Weg der Wehrpflicht sie einschlagen wollte, um jenen etwas zurpckgeben zu können die alles verloren hatten. Auf das Ende ihrer dreijährigen Ausbildung im Heilerquadranten blickt Nehelenia mit gemischten Gefühlen entgegen. Zum einen rückt damit nicht nur ihre Initialisierungszeremonie als neue Herzogin der Provinz Elsum immer näher, sondern auch ein etwaiger Ehebund mit einem Adeligen, den Nehelenia zwar gut kennt aber an dessen Seite sie sich kein Leben vorstellen kann. Dennoch trägt sie ihr Schicksal mit Fassung, ist es doch ein vergleichsweise kleines Opfer für das, was die Bevölkerung im Kampf gegen die wahre Bedrohung alltäglich leistet, von der Nehelenia bis dato keine Kenntnis hat und die sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt schlicht hinter den Grenzen Navarres vermutet.
Gespielt von Lotte
Dabei seit: 25.12.2024, 19:52
Zuletzt gesehen: 19.01.2025, 18:37
Diplomatin
43 Jahre alt
Das Besteck ist gold, wie der Käfig, der dich die längste Zeit deines Lebens gefangen gehalten hat. Spürst die Streben, das kalte Metall, noch unter deinen Fingerspitzen, wenn du die Hand von dir streckst. Spürst das Feuer in dir, wie es Stück um Stück zu ersticken droht. Wie es leise in dir züngelt, bis nur noch eine Idee von Nereyda übrig bleibt. Euch fehlt der Sauerstoff, buchstäblich die Luft zum Atmen, der Wind unter den Flügeln, die euch – dich und die Version von dir, die du gern gewesen wärst, aber niemals erreichen wirst – aufsteigen lässt. Stattdessen bist du gefallen, immer wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt. Hast immer wieder die Hoffnung in dir keimen lassen, auszubrechen, mehr zu sein, als das Abbild deiner Schwester. Irgendwann hast du das Ideal verfolgt, eine eigene Identität zu schaffen. (D)Einen eigenen Wert zu bestimmen, der über den Namen, den du trägst und das Gesicht, das dir im Spiegel begegnet, hinausgeht. Chancen hattest du viele – und keine. Sind dir durch die Finger geronnen wie die Lügen, die sich alsbald um deine Gelenke spannten, weil die Wahrheit meist so viel berechenbarer, so viel langweiliger war als das, was hinter ihr lauerte. Du hast gelernt, die Grenzen deines Käfigs auszudehnen, hast dich gegen das Gold gestemmt, überall dort, wo es dir dienlich war; und hast die Privilegien genossen, die damit einhergingen. Gab kein Spiel, in das du nicht involviert warst, keine Veranstaltung, kein Netzwerken, das dir nicht in die Karten spielte. Dass du Existenzen zerstört hast, ist nur ein weiteres kleines Kreuz auf deiner langen Agenda, die die längste Zeit kein Ziel verfolgte, außer der Tristesse zu entfliehen, die dein Leben beschrieb. Erfüllung hast du gesucht und doch erst in den Worten eines Predigers gefunden. Religion selbst war dir nie fremd, hast oft genug in der Thalora zu den Göttern aufgesehen, gehofft und doch nie gebetet, dass sie dich irgendwann erhören würden. Sie haben auf sich warten lassen. Nie hättest du gedacht, heute selbst die Gewänder anzulegen, die dich als Mitglied der Orakyn kennzeichnen. Nie hättest du gedacht, empfänglich zu sein für religiöse Splittergruppen und doch sind sie längst mehr als das. Sie – du! – haben sich in die Herzen der tyrrischen Bevölkerung geschlichen. Sie – du! – haben mit Milde und Großzügigkeit die Tyrannei, Völlerei und Ohnmacht der eigenen Regierung ausgeglichen. Du, du, bist Teil von etwas Großem. Von etwas, das Wert hat. Ob der Glaube so tief in dir verankert liegt, wie andere deiner Gruppe, mag fraglich sein, doch dein Einfluss ist ohne jeden Zweifel Gold wert. Ein bedeutungsschwerer Name – auch heute, auch, nachdem du dich offiziell von ihnen losgesagt hast –, Geld, Macht und Einfluss sind dir auch nach der Konversion geblieben, wollte man sich nie so ganz von dir trennen, die Hoffnung nicht aufgeben, dass du eines Tages in diesen goldenen Käfig zurückkehren würdest. Du hingegen bist immer noch auf der Suche nach dir selbst und dem Wert, den du in dieser Welt hinterlassen kannst. Oder: dem Wert, den die Welt in dir hinterlassen kann, denn die Leere in dir schreit so laut, dass auch die besten Lügen, Intrigen und Geheimnisse sie nicht verstummen lassen kann.
Gespielt von Berrie
Dabei seit: 11.12.2024, 16:35
Zuletzt gesehen: 21.01.2025, 10:19
Reiter
20 Jahre alt
Alles könnte leichter sein, wenn du schlauer wärst. Bist du aber nicht. Man könnte behaupten, das Glück wäre mit den Dummen und wäre damit nicht weit von der Wahrheit weg, denn wie sonst sollte jemand mit so wenig Intelligenz bis hierhin überleben ohne Schaden zu nehmen? Gute Frage. Eine, die du nicht beantworten kannst. Du kannst...viele Fragen nicht beantworten und es ist ok für dich. Deine Stärken liegen woanders. Zum Beispiel in deiner grenzenlosen Geduld. Und offenbar hast du irgendwas an dir gehabt, das ausgereicht hat um einen Drachen auf dich aufmerksam zu machen. Gut genug um dich zu binden. Du bist nicht gut darin, dich in der kriegerischen Welt zurecht zu finden, wenn dir keiner sagt was du tun sollst. Dein Leben fühlt sich gut an, wenn du weißt, was du tun musst. Du bist keiner von denen, die hoch hinaus wollen. Du willst eigentlich erstmal unfallfrei geradeaus kommen auf deinem Lebensweg. Bist froh, wenn du jemanden hast, der dir sagt, wo es langgeht. Der dir sagt, was du tun sollst. Du bist ein guter Follower. Bist immer dabei, die Dinge umzusetzen, die man dir sagt. Du fragst nicht, du machst einfach. Darüber nachdenken ob das was du tust, moralisch vertretbar wäre – das überlässt du lieber anderen. Denken verursacht meistens sowieso nur Kopfschmerzen. Und die magst du nicht. Du bist bereit, für deinen Platz am College zu arbeiten – niemand wird dich einfach so beiseite schieben. Du hoffst einfach weiter, dass du jeden neuen Tag erlebst und dass an jedem neuen Tag jemand da ist, der dir sagt, was du tun sollst. Damit ist das Leben doch viel leichter. Denn, seien wir mal ehrlich. Selig sind wirklich vor allem die Unwissenden. Und du bist unwissend. Du bist einfach nicht die hellste Kerze am Kerzenständer. Das kann jeder um dich herum sehen. Deine Mutter hat das nur einfach ignoriert, weil sie dich halt lieb hat. Aber jeder andere kann sehen, dass bei dir das Licht zwar an ist – aber meistens niemand zuhause. Und hey, das ist okay. Da kommst du eben ganz nach deinem Papa. Wobei manche Zungen behaupten würden, dass du beim Verteilen der Intelligenz noch besser weggekommen bist – bestätigen oder dementieren kannst du das nicht – du kennst deinen Vater ja kaum.
Gespielt von Cay
Dabei seit: 09.12.2024, 13:48
Zuletzt gesehen: 06.01.2025, 17:32
Heilerin
26 Jahre alt
Du bist eher so die Person die unter dem Radar lebt, die Person die genügsam ist und schon als Kind gelernt hat, dass sie alles Andere als die erste Geige spielt. Andere würden dir mitleidige Blicke zuwerfen, doch die würdest du stets als unbegründet empfinden. Du hast Liebe bekommen, du hast Aufmerksamkeit bekommen und das von einer ganzen Großfamilie. Immer wieder hast du gelernt, Kleinigkeiten zu schätzen und auf sie zu achten. Früh hast du deine Prinzipien erkannt und gewusst, für was du immer kämpfen würdest. Schicke Kleider? Pompöses Essen? Nein, dein Highlight ist eher so der Moment in dem die Sonne abends perfekt orangerot über dem Feld leuchtet, auf dem du damals mit deinen Eltern öfters gearbeitet hast oder das strahlende Lächeln was dein kleinster Bruder dir so oft geschenkt hat, wenn du dir wieder große Mühe mit einer schönen Gutenachtgeschichte gegeben hast. Materielle Dinge sind mehr als unnötig, wenn dein Kopf und dein Herz voll von dem sind, was mit Geld nicht zu bezahlen ist.
So gingst du deinen Weg nach Basgiath vor 6 Jahren, mit einer Vision vor Augen und ein paar wenige Habseligkeiten. Mit dem festen und gleichzeitig sehr großen Plan, dein Leben dem Wohl anderer Menschen zu verpflichten.
Die Vision fest vor Augen dir gleichzeitig bewusst, dass dieser ganze Ort schon ein Mysterium für dich ist. Jahre mit vielen anderen standen dir bevor, vielen anderen Kadettinnen und Kadetten die familiäre Vorgeschichte hatte, für die Basgiath ein Ort war von dem bereits ihre halbe Familie geschwärmt hatte. Für dich galt eher das Gegenteil, denn anstatt dass deine Mutter ihre Jahre an diesem Ort absolvierte arbeitete sie mit dir im Tragetuch auf dem Feld und dein Vater hatte neben dieser Arbeit damit zu tun seinen kleinen Bruder zu unterstützen.
Nein, in deiner Familie ist Basgiath auch unter der weiteren Verwandtschaft nie ein geheimnisvoller oder besonders angesehener Ort gewesen. Abgesehen von deinen Eltern gab es zwar Verwandtschaft, die Basgiath besucht hatte und doch konnte sich niemand vorstellen Navarre auf diese Art weiter zu unterstützen. Deine Onkel, deine Tanten...sie kehrten alle nach der Wehrpflicht nach Hause zurück und gingen lieber dort ihrem einfachen Leben nach.
Trotzdem gab es da für dich diesen einen Reiz, vielleicht weil deine paar Freunde mit leuchtenden Augen von Geschichten rund um diesen Ort erzählt haben oder weil bei einem deiner seltenen Besuche im Zentrum der Stadt gehört hast, wie Leute sich gegenseitig von ihren Erlebnissen berichtet haben. Irgendwann entbrannte das kleine Feuer in dir drin und es brennt auch nach sechs Jahren immer noch, es brennt in dir während du inzwischen an der Front, auf einem Stützpunkt Navarres Militär versorgst. Deine Jahre sind gut verlaufen, du wurdest in deinem Wunsch bestärkt, hast Freundschaften gewonnen und bist stolz auf dich, diesen Schritt damals gemacht zu haben. Zu deinen Eltern könnte man zwar maximal sagen, dass sie deinen Weg akzeptiert haben und doch hast du mittlerweile auch ein gute Stück mehr gelernt, dass es an einem bestimmten Punkt im Leben darum geht für dein eigenes Glück verantwortlich zu sein und nicht stets nur für das von anderen.
Dein Kopf ist erfüllt von vielen neuen Eindrücken, dein inneres Marmeladenglas ebenfalls gefüllt, dein Selbstbewusstsein noch ein gutes Stück gestiegen und dein Herz…? Dein Herz ist mittlerweile geheilt, dein Exfreund nicht mehr Bestandteil von deinen Träumen oder herumkreisenden Gedanken...stattdessen taucht immer wieder der Gedanke in dir auf, ob es dir eines Tages gegönnt sein wird dort jemand anderen eine Art zu Hause zu geben. Aber du wärst nicht Navy Fox, wenn dieser Gedanke deinen Kopf dominieren würde. An Stelle eins steht dein Beruf und danach die Kinder in dem Heim für Waise und somit Opfer des Krieges der an der Grenze tobt.
Gespielt von Clara
Dabei seit: 02.11.2024, 16:25
Zuletzt gesehen: 19.01.2025, 19:44
Reiter
36 Jahre alt
»Ein Soleil?« - Es ist eine Frage, die Nevian in dieser oder mindestens ähnlicher Form bestimmt schon hunderte Mal gehört hat. Meist entsteht sie mit Blick auf jenes Familienwappen, welches der Reiter an einer Kette um den Hals trägt: eine goldene Sonne mit geschwungenen Strahlen, die symbolisch auch die Wände des familiären Anwesens auf weißem Grund schmückt. Eine Antwort wird dabei selten erwartet. Und wenn, dann nur in positiver Form, stellt die Frage selbst doch in meisten Fällen bereits ein Kompliment dar. Die Soleils sind bekannt, sie sind beliebt und ihr Name reicht zumindest in militärischen Kreisen bereits als eigenständiges Statement aus. Man weiß, mit was man es zu tun hat, wenn man einen Soleil vor sich hat. Regimetreue, Kampfgeschick, Tradition und Reichtum folgen den Angehörigen des Hauses der Sonne als guter Ruf und positionieren sie in unterschiedlichen Institutionen des Militärs oft in hohen Rängen. Die Soleils sind gut vernetzt, sie sind erfolgreich und wer es nicht zum Reiter schafft, der bekommt nach seinem Ableben wenigstens einen ehrenvollen Platz im feierlichen Gedenkbuch der heimischen Kapelle geschenkt - so viel Treue ist man sich doch eine Selbstverständlichkeit. Nevian immerhin war ohne Zweifel erfolgreich. Und auch wenn er sicher nicht das absolute Ausnahmetalent ist, welches sich seine Familie von ihren Mitgliedern grundsätzlich wünscht, so ist er doch perfekt genug, um als eines von vielen Soleil-Vorzeigekindern zu dienen. Seht, das ist es, was wir dem Reich bieten können, so lautet die recht offen kommunizierte Botschaft. Eine Nachricht, die sich der Reiter mit einem gewissen Stolz auf die Brust schreibt und als festen Bestandteil seiner Identität betrachtet. Dass die Loyalität gegenüber Navarre ihm praktisch wie auf den Leib geschnitten ist, erklärt zudem auch seine aktuelle Tätigkeit. Als zusätzliche Verantwortung zu alltäglichen Reiter-Verpflichtungen, geht Nevian außerdem der Aufgabe eines Deserteurenjägers nach und bringt Abtrünnige zur Strecke. Eine Mission, die er mit einer gewissen Leidenschaft verfolgt und dabei zwischen Freund und Feind kaum unterscheidet. Denn wo der Reiter auf den ersten Blick wie ein hilfsbereiter, sympathischer Goldjunge wirken mag, tun sich Abgründe auf, sobald Verrat vermutet wird. Nevian ist gnadenlos in seiner politischen Überzeugung, erbarmungslos in der Durchsetzung von Befehlen. Und während andere bei emotionaler Verbundenheit ins Stolpern geraten, werden persönliche Befangenheiten seinerseits mit der gleichen Resolution bei Seite gewischt, die ihn auch die Hellebarde in Richtung Kehle schwingen lässt. Tod ist eine einfache Lösung und im Falle von Widerstand oftmals der ideale Weg zum Frieden.
Gespielt von Motte
Dabei seit: 16.10.2024, 11:56
Zuletzt gesehen: 06.06.2025, 13:04
Fliegerin
23 Jahre alt
Irgendwo dort draußen ist ein Zuhause, das auf dich wartet. Menschen, die dich lieben. Eine Zukunft. Als Kind – da hast du dich in Fantasien wie diese geflüchtet, immer dann, wenn’s zu laut und drängend wurde. Wenn Geschirr an den Wänden zerschellt ist; wenn die dumpfen Geräusche auch durch mehrere Türen zu dir hindurchdrangen. Damals hast du die Decke über den Kopf gezogen. Heute ist nichts mehr übrig von einem Mädchen, das zu den Göttern gebetet hat. Hast keine Träne mehr vergossen, kein Zittern, keine Schwäche mehr erduldet, seit du den Ort, der dir eine Heimat hätte sein sollen, hinter dir gelassen hast. Grenzt an ein Wunder, dass du heute noch lebst. Ist, fragte man dich, Ironie des Schicksals, dass du dich noch immer durch den Tag kämpfen musst. Dass Frieden etwas ist, das du nicht kennst. Nie gekannt hast. Du hast zu früh lernen müssen, Verantwortung für dich zu übernehmen. Dich zu versorgen und dein eigenes Überleben zu sichern. Gab viele wie dich auf den Straßen Kalvenzas, hast damals von deiner unauffälligen Statur profitiert, geschickte Hände und flinke Füße haben dich irgendwie am Leben erhalten. War eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis du im Dreck der Stadt dein Leben lassen würdest. Würdest entweder in einer kalten Winternacht erfrieren, verhungern oder von einem der Stadtwächter oder gar Deinesgleichen zu Tode geprügelt werden. Nichts davon ist eingetreten. Hast es sogar geschafft, zwei lange Jahrzehnte zu überleben, ein Großteil davon auf der Straße, einen weiteren zwischen Heu und Getreide und einem wärmenden Kamin. Fühlt sich an, wie ein ganzes Leben und doch liegt noch so viel mehr vor dir. Hast gehungert, gefroren, gestohlen, gekämpft. Ums Überleben gekämpft. Hast dein Herz geöffnet, dein Vertrauen geteilt und am Ende doch nur wieder allein dagestanden. Du blickst auf eine lange Liste von Fehlschlägen, von gescheiterten Versuchen und verlorener Hoffnung. Hast nicht damit gerechnet, dass du diesen Sprung ins kalte Wasser des Stonewaters wirklich überleben würdest. Hast eher darauf gehofft, dich in die geringe Statistik derer, die es nicht zurück an Land schaffen würden, einzureihen. In den Fluten zu ertrinken, um endlich nicht mehr kämpfen zu müssen. Du bist kein gläubiger Mensch, aber glaubst fest daran, dass Thornak dich jeden Tag aufs Neue fickt. Dort oben, oder unten, oder wo auch immer sie sind, wenn sie existieren, auf dich spuckt und über dich lacht. Naeve, die hat’s schon wieder geschafft. Nur knapp und sicher nicht mit ausreichend Verstand. Trotzdem: du stehst hier. An der Seite eines Greifs, der wenig darauf gibt, ob du dich heut’ wieder im Selbstmitleid suhlst. Ist das erste Mal, dass du gezwungen bist, zuzuhören. Ihm zuzuhören. Dich nicht nur in einem ewigen Kreislauf der Selbstverdammnis einzuschließen. Dein Leben – es fühlt sich an, wie ein Wirbelsturm. Einer, der die Puzzleteile, die dir das Gefühl von Sicherheit bieten, stets auf ein Neues von dir stößt. Dir die nimmt, die dir Vertrauen und Liebe schenken könnten; denen du Vertrauen und Liebe schenken könntest. Manchmal: da kommen sie zu dir zurück. Schauen dich aus großen, verständnisvollen Augen an, die dich so wütend machen. Nicht wütend auf sie. Wütend auf die Welt, die alles tun wird, um sie zu zerstören, so, wie sie dich zerstört hat.
Gespielt von Berrie
Dabei seit: 12.10.2024, 06:08
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Reiterin
21 Jahre alt
Geboren als drittes Kind einer mittelständischen Familie, beschenkt mit Liebe und einer ziemlich sorglosen Kindheit. Essen stand auf dem Tisch, Klamotten mussten hochgekrempelt werden und doch hielten sie dich warm, doch dein Herz war stets gefüllt mit deiner Familie und euren Freunden. Und doch warst du auch immer gerne alleine und mit wenig zufrieden. Schnell kristallisierten sich deine liebsten Freunde heraus, die die auch weitere Vorlieben von dir teilten wie das schwimmen im Meer und auch gerne mit sich und ihren Gedanken alleine waren, mit ihren Gedanken auch darüber wie gegensätzlich das Meer mit den tosenden Wellen und das heiße Feuer in den Schmieden waren und dass sie doch zusammen gehörten. Nach der Schule ging es für dich darum, dich ebenfalls dem Handwerk der Schmiedekunst zu widmen und festzustellen wie höher die Faszination dafür war, wenn man nicht nur geübte Hände beobachtete sondern die eigenen Hände an die Tätigkeiten gewöhnte und es selbst übte, immer wieder erste kleine Erfolge spürte. Nicht immer gab es Erfolge, zeugt deine Brandnarbe am Bein doch davon dass es auch mal kleinere Unfälle gab und dennoch war dein Fokus klar und deine Leidenschaft entfacht. Jahrelang reichte dir all das, bis deine Schwester begann sich für den Weg als Kadettin zu interessieren und du neugierig beobachtest, wie sie versuchte sich irgendwie vorzubereiten, einen Umgang mit den geschmiedeten Waffen zu trainieren oder auch das Gleichgewicht für den Viadukt. Schnell war dein Interesse geweckt und du begannst dich ebenfalls ihrem kleinen Trainingslager zu widmen, hatte Junos Präsenz immer eine anziehende Wirkung auf dich gehabt und gleichzeitig wurde dir schmerzlich bewusst, dass damit auch die Tage mit ihr gezählt waren. Es war ein guter Weg sich abzulenken nachdem Juno fort war und es entwickelte sich zu einer Leidenschaft für dich. Einer Leidenschaft die dich in der Kombination mit den Briefen die sie ab ihrem zweiten Jahr an euch schreiben durfte, dafür sorgte dass du einen Traum zu hegen begannst. Einen Traum und eine Vision die wuchs und mit einem Schlag in den Hintergrund trat als die Nachricht eintraf, dass dein Bruder Mars vom Viadukt gestürzt war. Zwei Herzen begannen in deiner Brust zu schlagen, geprägt von der Trauer und doch auch davon, dass dir das Training in jeder freien Minute neben der Schmiede trotzdem Freude bereitete und deine engsten Freunde dir zuredeten. Ja, dein Umgang mit geschmiedeten Waffen war sehr laienhaft und trotzdem hattest du ihn. Die Drachen hatten ihren eigenen Willen und dennoch hatten sie die Macht über ein Element, was deine ganze Heimatstadt ernährte und dessen Wärme auch dafür sorgte, dass du Essen im Bauch hattest. Deine Hand hielt den Ring in deiner Jackentasche fest umklammert, während du das erste Mal den Viadukt im Blick hattest und dennoch gab es für dich keinen Weg zurück. Den Weg in ein Abenteuer, ein Abenteuer was deine Persönlichkeit weiter stärken würde und nach dem du ja schließlich auch wieder zurück nach Skyri kehren könntest. Nun bist du in deinem zweiten Jahr angekommen, hast erste Kontakte geknüpft, Prüfungen bestanden und deinen Weg nicht bereut. Doch die Frage wie es nach den Pflichtjahren weitergehen soll, die schwebt immer wieder in deinem Kopf herum.
Gespielt von Clara
Dabei seit: 14.09.2024, 17:58
Zuletzt gesehen: 21.01.2025, 22:47
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