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the empyrean
Lügen sind tröstlich. Die Wahrheit ist schmerzhaft.
— Rebecca Yarros, Flammengeküsst

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Gemeinschaftsgefühl ist, mit den Augen anderer zu sehen, mit den Ohren anderer zu hören, mit dem Herzen anderer zu fühlen.

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Reiter
49 Jahre alt
Das ist der Weg. Und nichts führt daran vorbei.
Dein Schicksal ist besiegelt, noch bevor du überhaupt ein Wort von dir geben kannst, denn das Schwarz der Reiter sollst du auch tragen. Genauso wie deine Brüder und dein Vater. Das ist eine Sache der Ehre, erzählen sie dir. Es ist eine Ehre, das Königreich zu verteidigen und für das Königreich zu kämpfen. Es ist eine Ehre auf dem Rücken eines Drachen zu sitzen. Also hinterfragst du es nicht, warum auch? Das ist dein Weg. Und diesen Weg wirst du gehen. Du bereitest dich vor, trainierst hart mit deinen Brüdern. Hängst wie gebannt an den Lippen deines Vaters, wenn er nach langer Zeit wieder zuhause ist und seine Geschichten erzählt. Und während all dieser Zeit kannst du es kaum abwarten, bis es soweit ist. Kannst es nicht abwarten, über das Viadukt zu laufen, um deinen Weg zu gehen. Einzig und allein das traurige Lächeln deiner Mutter, das du nur in ganz seltenen Augenblicken erhascht, lässt dich für einen kurzen Herzschlag zweifeln. Aber nur ganz kurz, bevor du dich wieder daran erinnerst, welche Ehre dir zugetragen wird.

Und du liebst es. Du liebst deinen Weg. Fühlst dich wohl im Reiterschwarz. Bist sicher auf dem Rücken deines Drachens und überwindest die Hürden, die dir in der Ausbildung in den Weg gestellt werden, um nach drei Jahren voller Euphorie deinen Abschluss zu feiern. Aber anstatt die Woche, die du im Anschluss frei hast, um diese mit deiner Familie zu verbringen, heiratest du völlig überstürzt die junge Arabella. Die Frau, die nicht nur dein Herz für sich gewonnen hat, sondern auch dem Quadrant der Infanterie gehört. Und so verläuft eure Ehe vorerst recht unspektakulär, während ihr beiden euch eurem Dienst widmet. Du in Montserrat und Sie? Ja, daran kannst du dich nicht mehr erinnern. Wie denn auch, wenn du vor Ort plötzlich von deinem Weg abkommst und dich zu einer Affäre hinreißen lässt, die dir später noch ordentlich Kopfschmerzen bereiten wird. Aber die erste Schwärmerei, die erste Liebe – die Gefühle wiegen schwerer als die Vernunft und die Versprechen gleiten ganz leicht über die Lippen. Versprechen, die du gewillt bist einzuhalten. Bereit, deinen Weg neu zu kalibrieren, nur um es am Ende doch anders zu machen. Du kannst dich noch ganz genau an den Tag und dein Vorhaben erinnern, als dir Bella so voller Freude verkündet, ein Kind unter ihrem Herzen zu tragen. Und obwohl du bereits Vater von zwei Kindern bist, ist diese Freude etwas anderes. Etwas, das du nicht erklären kannst, aber es erstickt deinen ursprünglichen Plan noch im gleichen Augenblick im Keime. Lässt es stattdessen zu einem wohl gehüteten Geheimnis werden, das du über viele Jahre hinweg mit dir trägst und dich zu einem Doppelleben zwingt.

Lügen haben jedoch kurze Beine und das merkst du spätestens dann, als Bella dich mit deinem (offensichtlich nicht ganz so gut gehüteten) Geheimnis konfrontiert und dich vor die Wahl stellt. Sie oder die Andere? Als wenn nichts gewesen wäre, kappst du dein zweites Leben. Lässt es hinter dir und blickst nicht mehr zurück. Einzig und allein Bilder suchen dich in ruhigen Momenten heim und hinterlassen ein schlechtes Gewissen, welches du allerdings mit einer Leichtigkeit ignorierst. Stattdessen legst du deinen Fokus auf deine Karriere und deine Familie. Deine richtige Familie. Sorgst dich um deine Ehefrau und deinen Erstgeborenen Sohn. Und wie es auch schon bei dir der Fall war, ist auch Finnians Weg vorgeschrieben – oder zumindest wünschst du es dir. Bereitest ihn vor, genauso wie deine Tochter, die nur wenige Jahre später das Licht der Welt erblickt und euer Familienglück vervollständigt; obwohl die Taten der Vergangenheit - deine Taten - schwer über Arabellas und deinem Kopf lasten. Für deine Familie jedoch gehst du den Weg, der von Beginn an für dich vorbestimmt war.

Gespielt von domi
Dabei seit: 17.01.2025, 11:50
Zuletzt gesehen: 22.01.2025, 14:46

Reiter
35 Jahre alt
Hätte man relevante, militärische Schlüsselfiguren noch vor gut zehn Jahren nach Rune Belamour gefragt, so wären die Reaktionen wohl denkbar positiv ausgefallen. »Der Junge hat Talent, aus dem wird mal was werden«, hätte man sie sagen hören, dabei vor allem Runes fliegerisches Feingefühl und seine beinahe akrobratischen Luftkampfmanöver gelobt. Es war denkbar leicht, den Musterschüler in positivem Kontext darzustellen, ihn gleichermaßen in Fähigkeiten, wie auch Charakter zu loben. Rune, der Charmante. Rune, der Unkomplizierte. Rune, der Ehrgeizige, der ein exzellentes Gefühl für die Befolgung von Befehlen hatte und vielleicht gerade deshalb als extrem vielversprechender Reiter hervorstach. Genau die Ergänzung, die man sich für eine jede Reiterstaffel wünscht, die man als Wunschkadett auf eine heimliche Empfehlungsliste schreiben würde. Bis zu der Schlacht von Aretia. Bis zu Runes Einsatz in einem Krieg, der wenig mit Heldentum und alles mit systematischer Unterdrückung zu tun hatte. Es reichte ein einziger, militärischer Konflikt und die daraus resultierenden Verletzungen, um Rune das Vertrauen in seinen Staat verlieren zu lassen. Und ihn mit einem Trauma zu behaften, welches auch heute noch nachhaltig seinen Alltag bestimmt. Seit seiner Beteiligung in Aretia ist er ungeduldiger, schnippischer, risikobereiter und rebellischer. Nicht auf eine Weise, die einen Ausschluss aus dem aktiven Dienst rechtfertigte, sehr wohl jedoch in einem Grad, welcher final eine Versetzung von der Front bei Samara nach Penrith rechtfertigte. Zur Küste schob man den Reiter ab, in der Hoffnung, dass die Mischung aus Einsamkeit, Meerluft und Kriegsferne ihren Teil dazu beitragen würde, Rune erneut den Kopf auf den Schultern gerade zu rücken. Eine hoffnungslose Eingebung, denn während um Samara weiter der militärische Konflikt tobte, war Rune in Penrith ausreichend Zeit gegeben, seine vorangegangenen Taten tot zu denken. Immer riskantere Manöver, waghalsigere Pläne und absurdere Vorhaben folgten. Als Teil der Vorhut war Rune eine gewisse Vorsicht für den Job eingebläut worden und doch folgten immer mehr persönlich gewählte, selbstverständliche Freiheiten, die genau diese außer Acht ließen. Immer tiefere Konflikte ergaben sich zwischen Staffelführung und Vorhut, allen voran Rune, der zwischen dem Bedürfnis zu Folgen und seinem eigenen Willen gefangen stand. Als dann final jener Fehler passierte, der im Grunde nur eine Frage der Zeit gewesen war, sollte dieser Rune beinahe das Leben kosten. Eine Entscheidung zu gewagt, eine Flugkurve falsch geschätzt und dann das grausamer Resultat: der Abschuss von Runes Drachen und ein anschließender Kampf ums Überleben, der sowohl physisch als auch seelisch alte Wunden in gnadenloser Effektivität wieder aufriss. Heute befinden sich Drache und Reiter bereits seit einem guten Jahr in Rehabilitation, kämpfen noch immer darum, erneut den Weg zurück an die Front zu finden. Ob hinter jenem Wunsch jedoch tatsächliche Überzeugung oder gar der verzweifelter Wunsch nach alter Routine steckt, vermag wohl niemand sicher zu benennen - am wenigsten Rune selbst.
Gespielt von Motte
Dabei seit: 04.01.2025, 21:06
Zuletzt gesehen: 31.01.2025, 20:33

Flieger
56 Jahre alt
Das leise Knacken des offenen Feuers im Kamin vertrieb die sonstige Stille in der hölzernen Hütte am Stadtrand. Das Brechen der Holzscheite unter der Wucht der Flammen erinnert an andere Dinge. Andere Zeiten. Seine dunkelgrüne Augen verklärten sich, die schwarzen Pupillen geweitet und der Geist nicht mehr im Hier und Jetzt. Früher hatte es Stille nur selten in seinem Leben gegeben und noch viel weniger hatte er sie wertgeschätzt. Auch das war heute anders. Sein Leben damals könnte nicht gegensätzlicher zu seinem Leben heute sein. Und er? War auch er anders? Verändert. Und wenn ja, wie sehr?

Er war ein arroganter Mistkerl gewesen. Irgendwie charmant und gleichauf unausstehlich. Weil er gut gewesen war in dem, was er gemacht hatte und weil er damit nicht hinterm Berg gehalten hatte. Ein Flieger, ein Krieger, ein Befehlshaber und ein vorlauter Bastard.

Die große Hand Rav’s griff nach dem eisernen Schürhaken und das Knistern der Flammen verstärkte sich. Funken stoben auf und Hitze schlug ihm entgegen. Nicht einmal annähernd die Hitze, die Drachenfeuer erreichen konnte und er war befähigt, diesen Vergleich zu ziehen - schließlich hatte diese übernatürliche Macht mehrfach versucht, ihn aus diesem Leben zu reißen. Nur war es ihr nie gelungen. Nein, Kakerlaken überlebten alles. Er überlebte alles. Anderen war dies nicht vergönnt.

Er war Teil des Gipfelflügelschwarms, in diesem anderen Leben. Zunächst nur irgendein Flieger unter Vielen, später ein Schwingenführer der Sonnenschwinge und Schwadronsführer des 1. Schwadron. Hatte viele Operationen an den Grenzen Navarres durchgeführt und später im Rang eines Majors geleitet. War aus allen zurückgekehrt und hatte bei jeder Rückkehr neue Narben mitgebracht. Solche, die man sehen konnte und solche, die im Verborgenen lagen. Er hatte geplündert, gekämpft und getötet. Hatte gefeiert und getrauert. Jede Rückkehr in die Heimat war ein kleiner Sieg, während der Krieg an sich endlos erschien. Damals wie heute.
Nicht alle hatten so viel Glück gehabt, doch er selbst war nicht demütiger geworden. Vielmehr großspuriger, mit jeder neuen Schlacht. Nicht müde, sondern nur noch angestachelt, kampfbereit und so widerwärtig patriotisch. Er war dumm gewesen und arrogant und diese Arroganz hatte ihn vor gut zwei Jahren eingeholt. Die Operation in Navarre ging schief, die kleine Aufklärungs-Truppe seines Schwadrons, mit der er an diesem Tag unterwegs war, wurde von dem der Drachen vollkommen überrannt. Es schafften nicht alle von ihnen übers Gebirge zurück nach Poromiel. Sie verloren drei von ihnen. Auch er wäre beinahe auf navarrischem Boden verendet, begraben unter seinem sterbenden Greifen. Zora.

Seine Hand umschloss das Eisen fester und auch heute, so viele Jahre nach dem Vorfall, klaffte die Wunde in seinem Inneren, würde nie vollends verheilen. Erdrückte ihn an manchen Tagen mehr als an anderen. Ihr Verlust und der Verlust seiner Gabe der Emotionssteigerung. Die Welt ohne beides so viel dumpfer.

Sein Second in Command hatte ihn weggezerrt, mit sich gerissen und zurück nach Hause gebracht. Eines, das es für ihn nicht mehr gab. Ein Teil von ihm war auf navarrischem Boden gestorben, zusammen mit Zora. Seine zertrümmerten Knochen heilten, seine kaputte Seele nicht.
Unfähig, zurück in den Militärdienst zu treten, zog er sich zurück. Suchte die Einsamkeit, nur fähig sich in seinem Leid zu suhlen. Stieß jeden von sich. Wollte weg von dem Namen, den er sich im poromischen Militär gemacht hat. Weg von seinen Titeln, weg von seine Taten. Er kehrte seinem alten Leben vollumfänglich den Rücken. Das ging ungefähr ein paar Monate gut, ehe ihm zum Einen eine Aufgabe fehlte und zum Anderen Poromiels Militär seine Rückkehr verlangte. Doch im Grunde war Ravik nur noch eine Hülle seiner Selbst. Kaum etwas erinnerte zu der Zeit damals noch an den großen Krieger. So wurde aus dem Schwingenführer der Lagerverwalter am Außenposten in Bitan. Er kümmert sich um die Ausrüstung, die er damals genutzt hatte. Eine niedere Tätigkeit für jemanden mit seinem Rang, seinem Namen, seinem Talent. Vielleicht bestrafte er sich auch selbst. Gab und gibt sich noch heute die Schuld für das, was der Truppe seines Schwadrons passiert war. Für die Tode. Sie gingen auf seine Kappe.

Die Flammen verzerrten seine harten Züge. Scharfkantig, gezeichnet von der Zeit, von diesem fremden Leben. Heute war er Jäger - das war es zumindest, was er nach Außen immer erzählte. Schwieg den militärischen Strang aus, wollte sich nicht mit der Tatsache einer zweiten Bindung beschäftigen und dass ihm die Zeit davon lief. Die Leute im Dorf kannten ihn und ließen ihn doch oft in Ruhe. Neben seiner Arbeit am Außenposten half er im Dorf, ab und an. Gegen Bezahlung verschiedenster Art. Verkaufte seine Beute. Fleisch, Felle. Werkzeuge. Und er war freudiger Abnehmer des billigen Biers in der Schenke. Meistens mit grimmiger Miene allein in einer düsteren Ecke sitzend. Er hatte gelernt, die Stille zu akzeptieren, während der Krieg weiter in seinem Herzen tobte.
Gespielt von Hook
Dabei seit: 21.12.2024, 19:01
Zuletzt gesehen: 21.01.2025, 18:07

Reiter
61 Jahre alt
"Auch die dunkelste Nacht wird vergehn und die Sonne sich erheben" lauteten die ersten Worte, die Ronas zusätzlich zu den obligatorischen Kosenamen für seine Eltern fehlerfrei sprechen- und verinnerlichen konnte. Ein Soleil, geboren um seinem Land zu dienen und seiner Familie weiterhin die Ehre zuteil werden zu lassen, die bereits Generationen vor ihm geerntet haben. Wenn man die Geschichtsbücher wälzt, so lässt sich leicht erkennen, dass bei jeder großen Schlacht und jedem Sieg auch stets eine goldene Sonne mit geschwungenen Strahlen auf weißem Grund zugegen war und den Erfolg maßgeblich sicherte. Das sein Name Gewicht hat und allein die Nennung desselben die Köpfe voller Ehrfurcht herumschnellen lassen, ist Ronas gewöhnt, ebenso wie die Erwartungen die damit einhergehen. Von einem Soleil wird nicht nur die Treue zum Regime und eine militärische Laufbahn erwartet, sondern auch ein gewisses Maß an Kampfgeschick und das Pflegen von Traditionen. All dies sind Dinge die Ronas verköpert, die er vermutlich sogar mit dem Blut durch seine Adern pumpt. Seit über drei Jahrzehnten agiert der Reiter nun in den Reihen des Militärs wo ihn Präzision und Geschick dorthin brachten, wo er heute steht; nämlich an die Spitze des Ostgeschwaders. Ein heikler Fleck auf der Landkarte, der noch regelmäßig und vor allem im Kampf gegen die immer währende Bedrohung für Navarre, für Nervenkitzel bei dem Soleil sorgt. Als Wissender darüber, was wirklich hinter den Grenzen lauert und Einlass in sein Land begehrt, verfügt er über eine gewisse Flexibilität seiner moralischen Grundsätze und hat dabei stetig das höhere Wohl im Sinn. Gleichzeitig versucht Ronas eine nahbare Komponente für die Soldat:innen seines Geschwaders zu bleiben, der etwaige Potentialträger nicht nur fördert, sondern auch fordert. Dabei bedient er sich gern unkonventioneller Methoden und verschließt sich auch nicht vor Neuerungen, sofern sie sich mit den hierachischen Zügen des Militärs vereinbaren lassen. Ronas selbst hat sich neben dem aktiven Einsatz im Kampfgebiet der Runenforschung verschrieben, dessen Ziel es ist Siegelkräfte in gängige Kriegswaffen zur Unterstüzung der Truppen zu verwandeln. Für Fehler gibt es keinen Spielraum im Leben des Soleil. Weder beruflich noch privat, weshalb er nicht nur größte Sorgfalt bei allem was er tut, walten lässt sondern diese Voraussetzung auch auf seine Kinder überträgt. Soleil. Ein Name den zu tragen man sich verdienen muss, der nicht nur Vermächtnis bedeutet, sondern auch mit einer Aufgabe einhergeht, die ein Leitsatz für das gesamte Leben darstellt.
Gespielt von Lotte
Dabei seit: 26.11.2024, 10:48
Zuletzt gesehen: 03.02.2025, 17:58

Reiter
56 Jahre alt
Vielleicht hast du schon von ihm gehört. Von diesem Mann, der so stark ist, dass er mit bloßen Händen ein Wyvern einen Drachen erwürgen könnte. Der so alt ist, dass er schon dem Großvater unserer Majestät, König Alaric, gedient hat. Unsterblich, unverwundbar und immer noch auf dem Rücken seines Drachens unterwegs, mit dem er nicht – nur – die Grenzen Navarres, sondern auch den Frieden in seinem Inneren verteidigt. Der von den Drachen so geschätzt wird, dass sie ihn in ihr Herz, das Vale, eingeladen haben.
Sicher hast du von ihm schon gehört. Von ihm. Von seinen Fähigkeiten. Von seinen Heldentaten. Von allem, was Kinder in ganz Navarre davon träumen lässt, zu werden wie er: Ein Drachenreiter – und ein lebender Mythos.

Doch in jeder Legende steckt ein Fünkchen Wahrheit.

Thordars Wahrheit ist, dass er nicht nur seine Arbeitszeit, sondern seine vollkommene Existenz in den Dienst des Reichs – oder konkret: von König Alaric – gestellt hat. Kurz vor dessen Krönung hat Thordar das Amt des Königskämpen übernommen. Er macht ihn im Kampf zum Stellvertreter oder persönlichen Sinnbild des Königs. An ihm persönlich wird gemessen, wie stark eben jener König ist, denn es gibt keinen Grund, warum ein herausragender Kämpfer sich einem schwachen, unfähigen Menschen unterordnen sollte.
Es gibt Rituale und Traditionen, die Thordar im Rahmen dieses Amtes zufallen. Dazu zählt, sich – zumindest in der Theorie – als Gegner zur Verfügung zu stellen, wenn jemand die Rechtmäßigkeit und Befähigung des damaligen Thronanwärters und heutigen Königs anfechten will. Dazu zählt, an Verfahren teilzunehmen, in denen über Schuld oder Unschuld durch ein Duell entschieden wird. Dazu zählt, das Recht des Königs und seinen Herrschaftsanspruch auch an jenen Orten im Reich durchzusetzen, die sich von der Hauptstadt zu weit entfernt, zu wenig beachtet oder in anderer Form berechtigt fühlen, auszuscheren. Dazu zählt, als Symbolfigur für den König aufzutreten und in einem Krieg nicht regelmäßig mit der gleichen Einheit die Grenzen zu verteidigen, sondern dort zu sein, wo die Luft am heftigsten zu brennen scheint, die Truppenmoral zu verstärken und deutlich zu machen: Es ist dem König bewusst, was seine Soldaten exakt hier leisten, welchen Gefahren sie sich für Navarre aussetzen und er sendet ihnen die höchste Form von persönlicher Anteilnahme und Verstärkung, die ihm möglich ist.
Formal ist es ein Amt, doch mit der Propaganda des Reichs im Rücken, mit der persönlichen Loyalität und der permanenten Bedrohung ist es eine Identität und die Aufgaben, die Thordar zufallen, liegen oftmals nicht an der Grenze, sondern innerhalb des Reichs selbst. Es ist das Statement, dass der König nicht nur auf seine Armee und seine Außengrenzen sieht, sondern auch darauf, dass das Recht im Land gewahrt bleibt und sich (nach Tyrrendor) keine (weitere) Region gegen die Krone erhebt.

Selbst ist Thordar in seiner Kindheit damit konfrontiert worden, wie genau jenes Recht versagt und ihm ebenso sein Zuhause wie seinen Vater genommen hat. Es besser machen zu wollen, ist eine ebenso tief verwurzelte Intention, wie Ängste in ihm Wurzeln geschlagen haben. Meistens aber merkt man Thordar dergleichen nicht an, sondern hat den Eindruck, hinter allen Legenden zwar ‚bloß‘ einen Mann anzutreffen, aber auch einen tatsächlich überragenden Drachenreiter. Und Thordar weiß es. Das Ego ist so groß, dass er schon wieder leise ist. Es gibt keinen Bedarf – mehr –, anderen sein Talent und seine Erfahrungen nachzuweisen. Wohl aber noch danach, die Randstunden seines Lebens, in denen er nicht einen Dienst am Königreich erfüllt, auszunutzen, sich auszuleben. Ohne Gesellschaft trifft man Thordar selten an. Er hat keine Scheu, seine Emotionen zu zeigen, wenn ihm ein aufrichtig amüsiertes Lachen darunter auch eine der liebsten ist. Meistens agiert er wohlwollend und warmherzig gegenüber anderen, die sich jedoch keine Illusionen darüber machen sollten, dass niemand Thordar je wichtiger sein wird als seine Pflicht.
Wenn er mit leerem Blick vor einem steht und sich an Namen offenbar nicht mehr erinnern kann, ist es einfach, das mit Pflichtversessenheit und Prioritätensetzung zu entschuldigen. Auch jetzt noch, wo es häufiger vorzukommen scheint. Auch jetzt noch, wo er es ist, der keine Geduld mit sich selbst zeigt und auf das Versagen der eigenen Psyche mit Aggressivität reagiert. Thordar ist es nicht gewohnt, etwas nicht im Griff zu haben. Er ist es nicht gewohnt, dass etwas von ihm, in ihm, nicht seinen Befehlen gehorcht.
Denn auch das gehört zu Thordars Wahrheiten: Er ist Blutheiler und das rückt ihn tatsächlich in die Nähe von Unverwundbarkeit und Unsterblichkeit. Auf jeden Fall aber unterstützt es, dass er Situationen allein händeln kann, für die man sonst verschiedene Militärsektoren kombiniert. Formal zugeordnet ist allerdings auch er einer Einheit, die sein Zuhause ist und zu der er immer wieder zurückkehrt. Oftmals aber sind es seine Drachendame und er aber allein, die irgendwohin aufbrechen, um ein Abenteuer zu bestehen, aus dem weiterer Stoff für Legenden geformt werden kann.

Kinder in Calldyr Stadt spielen längst Königskämpe Thordar und verfolgen mit imaginären Schwertern ihre Spielgefährten, die sich - den Rufen zu folge - dem Recht des Königs zu beugen hätten.
Gespielt von Maj
Dabei seit: 11.11.2024, 23:51
Zuletzt gesehen: 22.01.2025, 14:49

Reiter
31 Jahre alt
Seit jeher war das Leben von Rhys geprägt von Ehre, Pflicht und Loyalität. Als Sohn einer traditionsreichen Familie, die seit Generationen in den Diensten des Königshauses stand, war es für ihn von klein auf klar, dass er eines Tages ebenfalls in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten würde. Sein Leben war von strengen Routinen, ständigen Einsätzen und dem ständigen Streben nach Perfektion geprägt. Doch trotz der Herausforderungen fand er immer wieder Momente der Besinnung. In der Stille der Nacht, wenn der Mond über dem Schloss stand und die Welt zur Ruhe kam, dachte er daran, was es wirklich bedeutete, Teil dieser Institution zu sein. Er ist nicht nur ein Beschützer, sondern auch ein Teil der Geschichte, die dieses Königreich prägt. Und während er seine Waffe für das Königreich erhob, wusste er, dass er nicht nur für einen Mann kämpfte, sondern für ein ganzes Erbe, für ein Volk, das auf die Unerschütterlichkeit seiner treuen Wächter vertraute.Im Dienste der Krone zu agieren würde für viele unterschiedliche Gefühle auslösen. Während die einen es als einen großen Traum ansahen sich mit den großen Namen zu schmücken, empfanden es die anderen doch als beschämend gab man sich mit jemandem ab, der auf sein Erbrecht pochte etwas besseres zu sein. Und sicherlich, viele des Adels besaßen ein mehr als gesundes Ego und doch gefiel es Rhys hier sehr. Nicht nur, weil er es nicht anders gewohnt war. Hier aufzuwachsengab ihm die Möglichkeit viele Erfahrungen zu sammeln. Mochte es das erweiterte Kampftraining sein, die spontanen Schwertkämpfe mit so manch Prinzessin, die Festivitäten oder die Einsätze sein. Denn Rhys war mit Leib und Seele ein Beschützer. Er war der Leibgarde nicht nur beigetreten weil seine Familie dies von ihm erwartete, sondern auch weil er fest davon überzeugt war dass das hier das Richtige war.Die Loyalität zur Krone bedeutete jedoch auch, sich regelmäßig mit den politischen Intrigen auseinanderzusetzen, die in jedem Königreich existierten. Rhys hatte erleben müssen, wie Freundschaften zerbrachen, Vertrauen gebrochen wurde und Loyalitäten sich plötzlich änderten. Um so wichtiger war es, dass er weiterhin Ezekiya bei sich hatte. Als Freund. Als Aufgabe. Denn je länger Rhys in diesem Leben verbrachte, um so mehr verstand er die Worte seiner Mutter, die ihn stets darauf verwiesen hatte das es das Beste war immer einen klaren Kopf zu bewahren. Denn Könige vergingen. Königreiche fielen. Doch einer selbst musste sich stets treu bleiben. Je mehr er sich erden konnte, je einfacher würde es werden Dinge zu durchschauen. Denn der Schein war manches mal genau das. Nur ein schein der von etwas ablenken wollte. Und er stand in der Verantwortung nicht nur die Krone, sondern auch das Königreich zu schützen. Denn sie waren alle nur das. Teil eines Ganzen.
Gespielt von Paw
Dabei seit: 13.10.2024, 11:26
Zuletzt gesehen: 08.11.2024, 20:10

Reiterin
21 Jahre alt
Gefühle, Empathie, zwischenmenschliche Beziehungen – all das sind Wörter, mit denen du nicht viel anfangen kannst. Vielleicht, weil du in deiner Vergangenheit zu viel erlebt hast, zu viel ertragen musstest. Zu viel, was dich gezwungen hat, deine Emotionen zu unterbinden und alles mit purer Logik zu betrachten. Wenn man dich fragen würde, würdest du das allerdings verneinen. Deine Eltern waren Separatisten und ihnen muss klar gewesen sein, dass ihre Rebellion Konsequenzen haben könnte. Und diese Konsequenzen mussten sie tragen, so wie jeder andere es auch muss. Du könntest dramatisch sein und sagen, dass du dein Herz davon abgeschottet hast, aber Dramatik liegt dir nicht. Man könnte dich kalt und emotionslos nennen und das wäre okay für dich. Solange man dich nicht für dumm hält. Denn das bist du absolut nicht. Sonst wärst du nicht da, wo du jetzt bist. Du hast hart an dir gearbeitet, um hier anzukommen. Endlich zu beweisen, was du drauf hast. Und jetzt hast du es geschafft. Dein Drache hat dich gewählt. Hat deine Stärke erkannt und sich vor allen anderen für dich entschieden. Deine Loyalität liegt da, wo es dir am sinnvollsten erscheint. Dein eigener Nutzen steht über allem anderen und du verstehst nicht, warum andere das nicht so handhaben. Was bringt es dir, dich für andere aufzuopfern? Nur, damit sie sich umdrehen und dir einen Dolch in den Rücken rammen? Natürlich bist du nicht dumm genug, das offen zuzugeben. Du spielst eine Rolle und diese spielst du perfekt. Was du wirklich denkst, weiß niemand. Zumindest war das so, bis du eine zweite Stimme im Kopf hattest. Plötzlich musst du einem anderen Wesen vertrauen. Plötzlich musst du dein wahres Ich teilen. Und nicht nur das: Auf einmal bist du Teil einer Staffel, die du auf gewisse Weise an dich heran lassen musst. Du versuchst weiterhin, deine Distanz zu wahren. Das perfekte Geschwadermitglied zu sein, ohne dich emotional auf all das einzulassen. Denn im Basgiath War College ist die Gefahr, dass dir jemand in den Rücken fällt, größer als jemals zuvor in deinem Leben. Und es gibt niemanden, dem du vertrauen kannst. Oder?
Gespielt von Ely
Dabei seit: 09.10.2024, 18:44
Zuletzt gesehen: 18.01.2025, 19:02

Reiter
38 Jahre alt
Wenn man jung ist, träumt man manchmal von seiner Zukunft. Darüber, dass man seine Jugendliebe heiratet, mit ihr an die Küste zieht und Kinder großzieht, während er in Frieden seiner Arbeit nachgeht und ihr dabei zusieht wie sie für sie alle einen Kuchen backt. Der Traum in seinem selbstgebauten Haus zu sitzen und hinaus auf sein Land zu sehen... Riaz träumte sein Leben davon. Er hätte für jedes seiner Kinder ein Haus gebaut und wäre mit seiner Liebe irgendwann unter dem Baum auf dem Hügel eingeschlafen an einem warmen Sommertag. Doch es kam alles anders. Der Angriff auf sein Dorf, der ihn seine Familie kostete, sein einschreiben auf der Reiter Akademie, die ihn seine Liebe kostete und aller Träume raubte. Doch er träumte von einer neuen Zukunft. Der Sicherheit seines Königreichs. Denn wenn er sein Leben nicht bekam, würde er alles tun, dass andere es bekamen. Jemand anderes würde sein Leben leben. Würde seine Jugendliebe heiraten und mit ihr Kinder großziehen. Er würde ihr dabei zu sehen wie sie morgens für sie Brot backte und in ihrer warmen Präsenz schwelgen. Und er hoffte mit allem was er hatte, dass sie dieses Leben leben konnte. Denn sie hatte es verdient glücklich zu sein. Riaz war nun fast vierzig Jahre alt. Er hatte nichts von dem, was er damals als Kind erträumt hatte. Alles war anders geworden. Aber er war nicht mehr alleine. Er hatte einen besten Freund, einen Staffelführer der seinen Horizont so sehr erweiterte. Er hatte Staffelmitglieder die er so sehr liebte wie seine Familie. Denn sie waren alles was ihm geblieben war. Sie waren seine Familie und genau das war es, was es zu beschützen galt. Denn Navarre war nicht mehr das, was er einst dachte. Diese Land war nicht mehr das noble Land, dass sich geschworen hatte seine Bürger zu schützen. Ihr zweites Gesicht zeigte sich in diesem einen verhängnisvollen Tag, als sie ihm zeigte wie grausam sie doch war. Das sie es auf sich nahm, dass Menschen vor den Mauern verreckten, weil Navarre lieber sich selbst schützte als die Menschheit. Irgendwo in den letzten hunderten von Jahren hatte Navarre ihre Menschlichkeit verloren. Verwogen in Lügen und Intrigen. Und Riaz war ein Part von ihr gewesen. Er hatte Aufstände niedergeschlagen, Kinder verhaftet, Flieger bekämpft und heute... stand er hier. Auf der Seite, die er sein Leben lang bekämpft hatte. Die Seite die seine Eltern getötet hatte. Die Seite deren Eltern er getötet hatte.
Gespielt von Paw
Dabei seit: 22.09.2024, 14:22
Zuletzt gesehen: 10.11.2024, 19:15

Reiter
39 Jahre alt
Gute Geschichten bürgen oftmals eine gewisse Tragik, eine Prise Humor und eine Ebene des Verständnisses. Wenn man dies erst einmal verstanden hat, ist es einfach, Worte zu finden, um Feinheiten zu vermitteln. Einen anderen Ton einzuschlagen und Revolutionen zu lenken. In seinem Leben hat es schon immer zwei Möglichkeiten gegeben: den einfachen Weg mit dem Kopf durch die Wand oder den langwierigen, in dem es von Nöten ist, Pläne zu schmieden und Samen zu sähen. Eigentlich ein stiller Charakter ist die Bedeutung von Worten Riven schon immer bewusst gewesen – vielleicht durch seine Mutter, die ihm von früh an beibrachte, sie zu hinterfragen und einen eigenen Sinn in ihnen zu finden. Oder durch seinen Vater, der ihn lehrte, wann ein Scherz angebracht ist und wann man den Mund besser zu halten hat. Vielleicht lag es aber auch an all den Befragungen, denen er beigewohnt hatte. Den Erinnerungen, die er auf Befehle hin hatte löschen müssen und die den Meldungen der Führungsebene widersprachen. Veneni und Wyvern – in seiner Kindheit nicht mehr als düstere Märchenwesen und heute die reale Gefahr für die Menschen des Kontinents. Er hatte anerkennen müssen, dass es ein Meisterwerk war: die Verbreitung der Lügen, das Verwischen der Grenzen und die Unsichtbarkeit der Intrigen, sind sie doch tief in den Alltag verwurzelt. Es hat eine gewisse Faszination in ihm geweckt, ein Spiel entfacht, in welchem Wissen vielleicht mehr wert ist als reine Kampfstärke. Wobei seiner Meinung nach das eine durch das andere bedingt wird: denn in den meisten Fällen geht Loyalität einher mit Vertrauen. Und wenn man erst einmal die Personen im navarrianischen Militär erkannt hat, die Zweifel haben, ist es kein Kunstwerk mehr, die Wahrheit zu nutzen, um sie von dem Vorhaben der Revolution zu überzeugen. Riven hat sich selbst nie als Ratsmitglied gesehen – wurde gewissermaßen in die Rolle gedrängt. Manche sagen aufgrund seiner Erfahrung, manche begründen es in seiner Rhetorik, doch für ihn geht es damit einher, dass er als einer von Wenigen unbemerkt überlebt hatte. Kein Teil der Schlacht von Aretia gewesen war und die reine Zerstörungswut erst im Nachhinein vor Augen geführt bekommen hatte. Es hatte etwas in ihm verändert: der Anblick seiner verbrannten Heimatstadt. Menschen unter den Trümmern. Die Hinrichtung seiner Freunde. Die Scheu vor Verantwortung hatte etwas anderem Platz gemacht – dem Wunsch danach, dass nichts umsonst gewesen war. Dass die Bewegung nicht endgültig zerschlagen worden war. Da war Wut in ihm gewesen. Hass. Aber auch Unverständnis: schließlich liegt der wahre Feind nicht in Poromiel. Nicht einmal in Navarre, auch wenn es sich manchmal danach anfühlt.
Gespielt von jani
Dabei seit: 16.09.2024, 13:51
Zuletzt gesehen: 19.01.2025, 17:17



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content by berrie & sophie • based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros